Bochum. Mit dem Tag des offenen Rathauses endete die Festwoche 700 Jahre Bochum. Der Blick hinter die Kulissen faszinierte Groß und Klein.

Jason (8) wartet ein paar Sekunden, dann macht er einen Hopser in den Paternoster im Rathaus Bochum. „Das ist total cool, mit so etwas bin ich noch nie gefahren“, sagt der Achtjährige. Heißt: Gleich noch eine Runde fahren. Wie hunderte weitere Bochumer war Jason zum Tag der offenen Tür im Bochumer Rathaus gekommen.

Letzte Veranstaltung der Festwoche 700 Jahre Bochum

Als letzte offizielle Veranstaltung der Bochumer Festwoche zum 700-jährigen Stadtjubiläum öffnete der Sitz der Stadtverwaltung am Samstag seine Türen. „Wir wollen kein abgeschotteter Raum sein, das ist das Haus der Bochumer“, sagte Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) bei der Eröffnung im Innenhof. Der neu gestaltete Haupteingang verspreche schon durch seine Architektur eine andere Offenheit.

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Spektakuläre Einblicke gab es am Samstag: Nicht nur in das Büro des Oberbürgermeisters konnten die Besucher einen Blick werfen, sondern beispielsweise auch in den Tresorraum. „Ich wusste gar nicht, dass hier früher auch die Sparkasse und die Polizei einen Standort hatten. Wir waren auch in einer alten Gefängniszelle“, sagte Sascha Orlowski, der gemeinsam mit Regina Orlowski vorbeigekommen war. „Wir durften sogar Fotos mit dem Oberbürgermeister machen“, freuten sich die Orlowskis. Sie nahmen an einer Führung teil, waren aber auch auf eigene Faust unterwegs.

Führungen durch das Bochumer Rathaus waren schnell ausgebucht

Dirk John und Andrea Waldorf waren dafür zu spät dran: „Die Führungen waren leider schon ausgebucht“, ärgerten sie sich. Dabei hatte John jede Menge Fragen: „Mich interessiert vor allem das Technische hinter den Kulissen“, sagte er. Dem musste er nun selbst auf die Spur kommen. „Spannend ist das allemal, man hat ja sonst nie Einblicke, etwa in so etwas wie ein Archiv“, sagte John.

Auch ein Hubsteiger kam beim Tag der offenen Tür im Bochumer Rathaus zum Einsatz.
Auch ein Hubsteiger kam beim Tag der offenen Tür im Bochumer Rathaus zum Einsatz. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Rathaus Bochum wird in diesem Jahr 90 Jahre alt

Was kann man eigentlich im Büro für Bürgerbeteiligung machen? Wo tagen die Kommunalpolitiker? Wie sah das Rathaus früher aus? Und wie ist der Blick vom Rathausbalkon? Mit seinen vielen Facetten – als Ort der Kommunalpolitik und für Dienstleistungen, als Arbeitsplatz und als historisches Gebäude – präsentierte sich das Rathaus den Bochumern. So ließ sich beispielsweise erfahren, dass der Verwaltungsbau in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag feiert und dass die Türen des Oberbürgermeisterbüros in den 1930er Jahren noch mit goldenen Verzierungen bestückt waren.

Viele Ansprechpartner waren im Rathaus Bochum vertreten

„Ich finde, dass vor allem der neue Teil vom Rathaus schön geworden ist“, sagte Margrit Mizgalski. In der zweiten Etage war sie mit einem Info-Stand über Bochums Städtepartnerschaften vor Ort. Weitere Anlaufstellen waren vertreten: Neben Ansprechpartnern vom Bochumer Statistikamt oder dem Familienbüro gab es beispielsweise auch Infos vom Kommunalen Krisenmanagement und von der Ehrenamtsagentur.

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Anno 1925 wurde ein Architektenwettbewerb für den Neubau des Bochumer Rathauses ausgeschrieben. Weil kein Preisträger den Bau übernehmen konnte, wurde Karl Roth mit dem Ziel einer zeitlosen Architektur beauftragt. Er hatte bereits die Rathäuser in Dresden, Kassel und Barmen entworfen. Er schuf ein Bürogebäude mit symmetrischem Grundriss und 329 Räumen im historischen Gewand des spanischen Klosters in El Escorial.