Bochum-Langendreer. Wer sich für das Weltall interessiert, kann ins Planetarium gehen – oder nach Bochum-Langendreer. Der Osten hat jetzt ein eigenes Sonnensystem.

Das ganze Sonnensystem im – universal betrachtet – kleinen Bochum-Langendreer? Das geht durchaus. Der neue Planetenweg, der jetzt eingeweiht wurde, bietet ein maßstabsgetreues Abbild des Sonnensystems, welches die Abstände und die Größenverhältnisse der Planeten zueinander für uns Menschen greifbar macht.

Bochum: Planetenweg in Langendreer holt das Sonnensystem auf die Erde

Jens Haun, der Projektleiter, lädt dazu ein, sich den 1,87 Kilometer langen Planetenweg, der den Volkspark in Langendreer mit dem Ümminger-See verbindet, anzuschauen: „Wenn Sie sich in zehnfacher Lichtgeschwindigkeit bewegen wollen, empfehle ich Ihnen, den Weg zu beschreiten.“

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Die Informationstafel der Sonne stellt als größte Tafel den Startpunkt des Planetenwegs dar. Sie bietet viele Informationen über die Sonne, aber auch über den Planetenweg selbst. Ab dort stehen Tafeln mit Informationen wie etwa den Eigenschaften des jeweiligen Planeten, einem Vergleich zur Erde und den Missionen in maßstabsgetreuen Abständen zueinander. Außerdem können QR-Codes eingescannt werden. Selbst gestaltete 3D-Planetenmodelle bieten einen direkten Größenvergleich der Planeten.

Lessing-Schule in Bochum-Langendreer hat mitgeholfen

Die ersten vier Modelle sind bereits an den Tafeln fixiert, die weiteren sollen im Laufe der nächsten Woche angebracht werden. „Wir tüfteln noch ein bisschen an der richtigen Fixierung“, erklärt Frank Schümann, ein Physiklehrer der Lessing-Schule Bochum.

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Haun erzählt in einem kurzen Gespräch, dass er die Idee eines Planetenwegs in Langendreer schon sehr lange gehabt habe. Er habe Schulen und Leute kontaktiert in der Hoffnung, dass das Projekt umgesetzt werden könne und fand an der Lessing-Schule in Langendreer bei Physiklehrer Schümann einen geeigneten Ansprechpartner.

Wegen Corona: Projekt dauerte drei Jahre

Schümann setzte sich mit den Laborhelferinnen und Laborhelfern, also (ehemaligen) Schülerinnen und Schülern der Schule, zusammen, um das Projekt gemeinsam anzugehen. Der lange Weg hin zur Umsetzung dauerte drei Jahre, da Corona für Widerstände sorgte, so Manuel Blase Daza, ein Laborhelfer. „Wir haben daran festgehalten. Wir haben weitergemacht.“, sagte er, „Wir haben viel dabei gelernt und waren mit Spaß und Laune dabei.“

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Finanziert werden konnte das Projekt laut Karsten Höser, dem ersten Vorsitzenden des Stadtteilvereins „Langendreer hat’s!“ über den Stadtteilfonds des Stadterneuerungsprogramms „W-LAB“ (Werne und Langendreer/Alter Bahnhof). Auch das Planetarium Bochum hat das Projekt unterstützt.