Bochum. Zum 30-jährigen Bestehen des Prinz-Regent-Theaters Bochum kommt ein brandaktuelles Stück auf die Bühne – mit einem Verschwörungstheoretiker.
Der 13. September 1991 wird als besonderer Tag in die Geschichte der Bochumer Kulturszene eingehen: Dann an jedem Abend fand die erste Vorstellung im damals neu gegründeten Prinz-Regent-Theater statt. Auf dem Hinterhof direkt neben der Zeche (Prinz-Regent-Straße 50-60) wurde das freie Theater vor 30 Jahren gegründet. Heute zählt das PRT zu den wichtigsten Off-Bühnen in NRW.
Der runde Geburtstag soll nicht groß gefeiert werden: Danach ist dem Team um Leiter Hans Dreher und der Geschäftsführerin Anne Rockenfeller nach dem langen Corona-Jahr nicht zumute. Immerhin: Am Tag des runden Geburtstags ist eine Premiere angekündigt. Das Stück „Der Reichsbürger“ wird in der Regie von Hans Dreher am Montag, 13. September, um 19.30 Uhr erstmals zu sehen sein – also just genau 30 Jahre nach dem legendären Startschuss.
Prinz-Regent-Theater Bochum feiert 30-jähriges Bestehen
„Der Reichsbürger“ ist ein Monolog für den Schauspieler Björn Geske, der zum ersten Mal am PRT auftritt. Obwohl das Stück aus dem Jahr 2018 stammt, hat es nichts an Aktualität und Brisanz verloren.
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Der Zuschauer folgt der Gedankenwelt eines sogenannten „Reichsbürgers“, der die Bundesrepublik als souveräne Nation grundsätzlich ablehnt und stattdessen behauptet, das Deutsche Reich bestünde weiterhin fort. „Seit Beginn der Corona-Pandemie und der Querdenker-Bewegung haben solche wirren Philosophien vor allem im Internet massiven Zulauf bekommen“, erzählt Hans Dreher. „Mit einer kruden Mischung aus Verschwörungstheorien und Geschichtsrevisionismus will der Reichsbürger beweisen, dass die BRD eigentlich eine GmbH ist.“
Ob Dreher und Geske ihre Hauptfigur nun als Deppen darstellen oder ernst nehmen, wird eine der spannenden Fragen dieser Aufführung sein. Die Premiere am Montag, 13. September, 19.30 Uhr, ist ausverkauft. Weitere Vorstellungen am 22. und 23. September. Karten: Tel. 0234 / 77 11 17. (sw)