Bochum. Während des Amok-Fehlalarms in Bochum mussten die Schüler stundenlang in ihren Klassenräumen ausharren. Am Tag danach beginnt die Aufarbeitung.

Mittagszeit am Neuen Gymnasium Bochum am Dienstag, 7. September: Die Zugangstüren schließen sich, sodass niemand mehr in das oder aus dem Gebäude in Wiemelhausen kommt. Klassen und Kurse müssen in ihren Räumen ausharren – auch an der benachbarten Hans-Böckler-Realschule. Amokalarm. Es vergeht Zeit der Ungewissheit, bis endlich die erlösende Nachricht kommt: Entwarnung, Fehlalarm.

Amokalarm und Großeinsatz in Bochum- Polizei gibt Entwarnung„Wir machen nun alles, um die Krisensituation aufzufangen und aufzuarbeiten“, sagt Oliver Bauer, Schulleiter des Neuen Gymnasiums, in einem kurzen Telefongespräch mit unserer Redaktion. Die Nachbereitung des Vortags beschäftigen ihn stark an diesem Mittwoch.

Grund für Amok-Fehlalarm in Bochum? Bisher ungeklärt

Und nicht nur ihn, sondern auch das Lehrerkollegium und die Schülerinnen und Schüler, wie Christoph Söbbeler, Pressesprecher der Bezirksregierung Arnsberg, auf Anfrage berichtet: „In allen Lerngruppen hat eine Rekapitulation stattgefunden. Das ging in einzelnen Klassen schnell, in anderen hat es auch 90 Minuten gebraucht. Das ist auch gut so.“ Schulpsychologen stehen den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung – am Tag nach dem Amok-Fehlalarm und auch danach. Lehrkräfte sind besonders aufmerksam, fragen nach, wenn sie das Gefühl haben, dass es einzelnen nicht gut geht.

Der Grund für den Fehlalarm? Söbbeler kann ihn bisher nicht nennen. „Dafür wird man sich Zeit nehmen müssen, Sorgfalt geht vor Geschwindigkeit“, erklärt der Pressesprecher. Wenn notwendig, dann werde nachjustiert, um einen künftigen Fehlalarm zu verhindern.

Schüler saßen zweieinhalb Stunden in ihren Klassen fest

Die Polizei hat ihre Ermittlungen abgeschlossen, bestätigt Sprecher Jens Artschwager. Die Einsatzkräfte hätten den Alarm schnell lokalisieren und als Fehlalarm einordnen können. Gegen halb fünf am Nachmittag wurde der Einsatz beendet.

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Vom Amokalarm war nicht nur das Neue Gymnasium, sondern indirekt auch die benachbarte Hans-Böckler-Realschule betroffen. „Wir sind recht schnell von einem Fehlalarm ausgegangen“, erklärt Schulleiter Walter Sembritzki im Gespräch mit unserer Redaktion. Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler verbrachten rund zweieinhalb Stunden in ihren Klassenräumen. „Alle haben sich sehr vorbildlich verhalten“, so Sembritzki, er habe die Schulgemeinde über Durchsagen immer wieder informiert.

Psychologische Hilfe für Schülerinnen und Schüler

„Das war für alle Beteiligten eine anstrengende Sache“, erzählt der Schulleiter weiter. Der Unterricht startete am Mittwochmorgen für alle erst zur dritten Stunde. Dann kehrte aber recht schnell Normalität ein. Auch für die Realschüler gibt es bei Bedarf psychologische Hilfe, in Anspruch sei die bisher aber nicht genommen worden.