Bochum. Für 23 Millionen Euro baut die Stadt Bochum jetzt die neue Grundschule an der Feldsieper Straße. Der Neubau ist ein ganz besonderer.
Ab sofort wird die neue Grundschule an der Feldsieper Straße in Bochum-Hamme gebaut. Am Montag erfolgte der symbolische Spatenstich. Für den Neubau plant die Stadt 23 Millionen Euro ein.
Zurzeit teilt sich die Grundschule das Gebäude mit der noch recht neuen Gesamtschule Mitte. Weil diese wächst und mehr Platz braucht, gleichzeitig auch Sanierungsbedarf besteht und Pausenzeiten kollidieren, wird direkt nebenan auf einem städtischen Gelände eine ganz neue, dreizügige Grundschule für 300 bis 330 Schülerinnen und Schüler errichtet.
In Zukunft werd die Anzahl der Grundschülerinnen und -schüler „immens“ steigen
Hinzu kommt, dass die Anzahl der Grundschülerinnen und -Schüler in den nächsten vier bis fünf Jahren deutlich steigen werden. Grundschulleiter Michael Latz: „Die Zahlen, die auf uns zukommen, sind immens.“
Das ist eine Herausforderung für ganz Bochum. Zum Schuljahr 2025/26 wird der Platz in den Gebäuden nicht mehr ausreichen. Deshalb soll zeitnah nachgerüstet werden. Wie jetzt in Hamme.
Es ist eine Entwicklung, die von der Stadt Bochum und auch anderen Kommunen noch vor einigen Jahren so nicht erwartet wurde. „Die Frage ist letztlich: Wo werden diese Kinder zur Schule gehen“, erläutert Stephan Heimrath, der seit dem 1. Juli Leiter des Schulverwaltungsamtes ist.
Bis Anfang 2022 will die Stadt ein Konzept entwickeln, dann sollen zeitnah die ersten Schritte folgen. Wie genau die aussehen – Container, Anbau oder Neubau – ist noch vollkommen offen. Auch die Reaktivierung bereits geschlossener Gebäude sei denkbar. Allerdings: Bei allen, die bisher geprüft wurden, biete sich das nicht an, sagte Schuldezernent Dietmar Dieckmann vor kurzem. Klar ist: „Wir müssen nachsteuern“, so Heimrath.
Bochumer Architektenbüro hat schon 15.000 Arbeitsstunden hinter sich
Der Neubau an der Feldsieper Straße soll im Sommer 2023 mit rund 4000 Quadratmetern Nutzfläche eingeweiht werden. Die Planung liegt beim Bochumer Architektenbüro Reiser & Partner. Geschäftsführer und Architekt Dirk Godau sagt, dass in der Vorbereitung 20 Ingenieure rund 15.000 Stunden gearbeitet hätten.
Bildungs-Dezernent Dietmar Dieckmann nennt die hohe Bausumme „wirklich gut angelegtes Geld“. Der Neubau sei „keine Reißbrettschule“, sondern eine „Clusterschule“. Damit ist eine viel modernere und variablere Raumaufteilung gemeint als in der bisherigen „Flurschule“, in der die Klassenzimmer nur rechts und links angeordnet sind.
Moderne Architektur und Raumaufteilung
Die Schülerinnen und Schüler haben künftig die Auswahl zwischen unterschiedlichen Lernbereichen und Ruhezonen. Die „Lernlandschaften“, wie die Stadt es formuliert, werden über einen Innenhof mit natürlichem Licht versorgt. So entstünden „großzügige Spiel- und Lernzonen und ein attraktives, förderndes Lernumfeld mit Lern-, Lebens-, Bewegungs- und Entfaltungsraum“. Dies ermögliche „ein zeitgerechtes, interaktives Lernen“.
Grundschule und Gesamtschule haben weitere Standorte
Die Feldsieper Grundschule, eine Schwerpunktschule für die körperlich-motorische Entwicklung, hat noch einen zweiten Standort an der Fahrendeller Straße.
Auch die Gesamtschule Mitte verfügt über einen Nebenstandort, an der Gahlenschen Straße.
Außerdem bekommt das neue, dreistöckige Schulgebäude auch ein Foyer, das sich über zwei Etagen erstreckt. Die Schule soll auch nach dem Unterricht als sozialer Treffpunkt und Familienzentrum dienen.
Fast 300 Stellplätze für Fahrräder sind geplant
Für Fahrräder werden an der Grund- und der Gesamtschule 297 Stellplätze angelegt, teilweise überdacht. Der Neubau erhält eine Dachbegrünung, Photovoltaik sowie eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Heiz-Kühldecke in den Klassenräumen, um im Sommer einen natürlichen Kühleffekt zu nutzen.