Bochum. . Die Grundschule an der Feldsieper Straße erhält ein neues Gebäude. Das aber finden längst nicht alle gut.

  • Die Stadt plant ein weiteres Gebäude für die Schule an der Feldsieper Straße - und stößt damit auch auf Kritik
  • Eltern befürchten, dass damit zu viel Unruhe in den Schulbetrieb kommt
  • Zuletzt mussten Schüler schon länger komplett ausquartiert waren, weil das Gebäude an der Feldsieper Straße Schimmel hatte

Bochum wird die fünfte Gesamtschule bekommen. Diese Entscheidung ist auf den Weg gebracht. Dass das wichtig ist für Bochum und die Schüler, darüber herrscht breite Einigkeit. Dadurch aber, dass dieser Stein in Bewegung kommt, fallen weitere Steine. Darunter der, dass die Grundschule an der Feldsieper Straße ein komplett neues Gebäude bekommt. Diese Nachricht, so gut sie sich anhört, finden nicht alle gut.

„Unsere Kinder haben in den vergangenen Jahren schon genug mitgemacht.“ Das ist der Tenor der Eltern der Grundschule. Sie sind sauer auf die Stadt. Gemeint ist die Tatsache, dass die Schule und mit ihr die Schüler zuletzt länger komplett ausquartiert waren, weil das Schulgebäude an der Feldsieper Straße wegen Schimmelbefall saniert werden musste. Die Kinder wurden täglich mit Bussen zu einem anderen Schulstandort gefahren. Sechs Monate waren dafür vorgesehen, 15 sind es dann geworden. Nun, die Schule ist an die Feldsieper Straße zurückgekehrt, stellt sich heraus, dass das Gebäude immer noch in einem schlechten Zustand ist. Der Keller wurde inzwischen komplett gesperrt, Klassenräume, in denen es Schimmelbefall gibt, werden aktuell wieder instand gesetzt.

„Das ist für alle Beteiligten unbefriedigend“

Nafiz Sayki, der Vorsitzender des Fördervereins der Feldsieper Schule, macht deutlich, dass die Folgen weitreichender sind. „Meine Tochter war genau in der Bauphase auf der Grundschule. Wir kämpfen immer noch mit den Folgen der besonderen Bedingungen. Den Kindern fehlt der Lernprozess. Das merkt man jetzt an der weiterführenden Schule.“ Und genau das sei jetzt auch das Problem, wenn wieder gebaut und umgebaut würde und parallel dazu der Unterricht laufen müsse. „Und am Ende“, sagt Nafiz Sayki, „gibt es eine Grundschule mit zwei Standorten und eine Gesamtschule mit zwei Standorten. Das ist für alle Beteiligten unbefriedigend und hätte auch anders gelöst werden können. Lehrer und Eltern sagen das seit Jahren. Jede Schule sollte jeweils ein Gebäude bekommen.“

Neubau aus der WAZ erfahren

Das aber wird nicht passieren. Davon ist auch Michael Latz, Leiter der Grundschule Feldsieper Straße, überzeugt. Sein Ärger darüber, dass er aus der WAZ erfahren hat, dass seine Schule in einen Neubau umziehen wird, ist verflogen. „Das ist unglücklich gelaufen“, sagt er. „Aber das Gespräch zwischen dem Schulverwaltungsamt und der Schule wird es noch geben. Da werden wir unsere Wünsche äußern können.“ An der grundsätzlichen Entscheidung aber wird wohl nicht mehr gerüttelt werden. Die „neue“ vierzügige Gesamtschule kommt an die Schulstandorte Gahlensche Straße 204b und Feldsieper Straße 94. Die Grundschule Feldsieper Straße bekommt an der Feldsieper Straße ein neues Gebäude, bleibt zudem am Standort Fahrendeller Straße. „Das funktioniert auch nicht anders“, sagt Martin Stempel, Leiter des Schulverwaltungsamtes. „Am Standort Feldsieper Straße können wir keine vier- bis fünfzügige Schule hinbauen. Das geht vom Platz her nicht. Keine Frage, die Schule hat gelitten. Und es ist einfacher, wenn keiner pendeln muss. Aber Kinder werden auch nicht pendeln müssen, nur die Lehrer. Ich verstehe, dass die Eltern Sorgen um ihr Kind und die individuelle Schulkarriere haben. Alle wollen nur das Beste für ihr Kind. Es profitieren die, die jetzt noch nicht zur Schule gehen. Die, die das Theater mitmachen, erleben das neue Gebäude nicht.“