Bochum. Ernüchternd fällt die Bilanz nach der ersten rein digitalen Gesundheitsmesse in Bochum aus. „Sehr enttäuschend“, heißt es beim Veranstalter.

Eine ernüchternde Bilanz hat das Medizinischen Qualitätsnetz Bochum (MedQN) nach der erstmals virtuell ausgetragenen Gesundheitsmesse gezogen. Die Resonanz blieb weit hinter den ohnehin schon gedämpften Erwartungen zurück.

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Resümee der Aussteller steht noch aus

„Man muss das sehr nüchtern sehen“, sagt Dr. Michael Tenholt, der Vorsitzendes des Qualitätsnetzes. „Angesichts des großen Aufwandes, den wir im Vorfeld für die Organisation der Messe betrieben haben, ist das Ergebnis extrem enttäuschend.“ Welche Erfahrungen die Aussteller gemacht haben, sei noch nicht bekannt. Deren Rückmeldung stehe noch aus.

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Das medizinische Angebot, in erster Linie die „inhaltlich starken Vorträge“ (O-Ton), fand auf dem digitalen Messeplatz aber nur wenig Interesse. Mit ausschlaggebend dafür sei wohl, dass „unsere klassische Klientel nicht sehr technikaffin ist“, so Tenholt.

Mehr als 300 Arbeitsstunden im Vorfeld

Zumeist Senioren haben in der Vergangenheit die Messe besucht. Wegen des großen Erfolgs war der Veranstalter 2016 von der Stadtparkgastronomie in den Ruhrcongress gewechselt. Mehr als zu 10.000 Besucher hatte es in der Vergangenheit dort jedes Jahr gegeben. Bei der neunten Auflage – diesmal rein digital ausgetragen – zeigte offenbar nur ein Bruchteil davon Interesse.

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Dabei war der Aufwand immens. „Allein 300 Arbeitsstunden hat das Büro im Vorfeld geleistet“, heißt es. Dazu seien viele Absprachen mit der Stadt, der Bochumer Veranstaltungsagentur als Hausherr und dem Bochumer IT-Dienstleister Netzfactor gekommen. Versucht worden sei außerdem, die Senioren über Digitalangebote der Caritas („Smarter Kumpel“) und der Seniorenbüros (Digitalkompass) auf die Veranstaltung aufmerksam zu machen.

Der Wunsch: 2022 zurück in den Ruhrcongress

Welche Schlüsse das Netzwerk aus der ernüchternden Erfahrung zieht, werde erst nach einer Nachbesprechung klar sein, so der MedQN-Vorsitzende. Eigentlich sollte die diesjährige Veranstaltung die Richtung für die Messe im nächsten Jahr geben. Das Ziel ist eigentlich die Rückkehr in den Ruhrcongress 2022 – ausschließlich als Präsenzveranstaltung oder ergänzt durch digitale Angebote, so Tenholt im Vorfeld.