Bochum/Herne. Aus der Arbeit für den AfD-Abgeordneten Berengar Elsner von Gronow kennt Dossenbach den Berliner Alltag. Jetzt möchte er selbst in den Bundestag.

Markus Dossenbach ist gerade auf dem Weg von Berlin nach Bochum, als die WAZ mit ihm spricht. Er ist auf dem Rückweg von einer kurzen Sitzungswoche. Der Kandidat ist Büroleiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Berengar Elsner von Gronow aus Soest und tritt zum ersten Mal bei der Bundestagswahl an.

Kandidat fühlt sich der Fußballkultur in Bochum nahe

Dossenbach stammt aus Bad Staffelstein in Bayern. Trotzdem sieht er sich dazu in der Lage, die Bochumer und ihre Anliegen in Berlin zu vertreten. Bisher habe er in seinem Wahlkreis nie Kritik dazu gehört, dass er als Direktkandidat zur Wahl steht, erzählt Dossenbach. In seiner Tätigkeit als Mitarbeiter von Berengar Elsner von Gronow sehe er, dass er bereits jetzt für eine Region arbeite und sich einsetze, die nicht seiner Herkunft entspricht, meint er. Auf die Frage, zu welchem Ort in Bochum er sich besonders verbunden fühlt, zögert er zunächst. „Die Lutherkirche“ in der Klinikstraße antwortet er schließlich. Diese habe im Krieg schwer gelitten und sei danach wieder aufgebaut worden. Das sei für ihn „ein Symbol dafür, wie man aus einer schweren Niederlage etwas entwickeln kann“. Zudem fühle er sich der Fußballkultur in Bochum und in der Region nahe. Besonders schätze er, wie die vielen Vereine so nah beieinander existieren und „trotzdem ihre Identitäten bewahren“.

Identität und Heimat seien für ihn zentral, berichtet Dossenbach. Heimat beginne für ihn schon „im Schutzraum Familie“. Er hofft auf Stimmen von Menschen, die davon ausgehen, dass „bei anderen Parteien so ein Grundkonsens herrscht, der keine Kritik zulässt und Meinungspluralismus nur noch bedingt vorhanden ist“ und „Menschen aus dem Mittelstand, die Sorge haben, ob das, was sie sich aufgebaut haben, in 15 Jahren noch da ist“.

Wechsel von der CDU in die AfD im Jahre 2013

Lange war Dossenbach Mitglied der in der CDU und war zwischenzeitlich Landesgeschäftsführer der Jungen Union in Thüringen. Schon als Jugendlicher habe er „etwas verändern wollen“, wie er sagt. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben“, so Dossenbach. 2013 tritt er schließlich aus der Partei aus. Grund dafür sei das Gefühl gewesen, dass er sich als Teil der Parteibasis nicht gehört gefühlt habe. Es folgt der Wechsel in die AfD. In Hinblick auf die Zukunft von Deutschland macht er sich Sorgen um die Wirtschaft des Landes: „Deutschland hat sich entfernt vom Hightech Standort.“ Dass die Produktion vieler Produkte in den vergangenen Jahren ins Ausland verlegt wurde kritisiert er. So habe man in der Corona Pandemie gemerkt, dass beispielsweise Masken gefehlt haben.