Bochum. Zwei Bochumer sind wegen Handels mit Kokain aus Brasilien zu Haft bis zu 7,5 Jahren verurteilt worden. Die Drogen wurden im Körper geschmuggelt.

Wegen Kokainhandels in großem Stil hat das Landgericht Bochum zwei Männer zu langen Haftstrafen verurteilt. Ein 46-jähriger Bochumer bekam vor der 9. Strafkammer siebeneinhalb Jahre Haft, weil er mit insgesamt 16,5 Kilogramm Kokain gedealt haben soll. Ein 51-jähriger Bochumer wurde zu sechs Jahren und zwei Monaten verurteilt.

Die Drogen kamen aus Brasilien und wurden in heruntergeschluckten Kapsel zu je zwölf Gramm von so genannten „Bodypackern“ nach Frankfurt geschmuggelt und dort wieder ausgeschieden.

Kripo Bochum hatte aufwendig ermittelt

Die beiden Angeklagten waren im vergangenen November bei einer großen Razzia mit mehr als 500 Beamten, darunter Spezialeinheiten, gefasst worden. Gegen 6 Uhr früh schlugen die Beamten in einer konzertierten Aktion bundesweit zu und vollstreckten in 20 Objekten Durchsuchungsbefehle. Neun Männer kamen in U-Haft. Allein in Bochum durchsuchten die Beamten elf Objekte, vor allem Wohnungen.

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Die Beschuldigten, hieß es damals bei der Bochumer Kripo, die sehr aufwendig ermittelt hatte, sollen auch Strukturen eines arabischstämmigen Clans genutzt haben. Das konnten die Richter jetzt aber nicht feststellen.

Ein Kilo Kokain für 31.000 Euro verkauft

Die beiden waren überwiegend geständig. Der Einkaufspreis betrug rund 26.000 Euro pro Kilo, der Verkaufspreis im Schnitt 31.000 Euro.

Zwei Geschäftspartner (41, 59) von ihnen aus Berlin und Bremen sind bereits von einigen Monaten in Bochum zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft sowie drei Jahren und neun Monaten verurteilt werden – zwei Abnehmer aus Berlin und Bremen.

Auch Taxifahrer aus Bochum flog nach der Kokain-Razzia auf

Im Zusammenhang mit diesen Ermittlungen ist auch ein Bochumer Taxifahrer (46) aufgeflogen. Er hatte von seinem Taxi aus mit dem Kokain gedealt. „Ich hatte immer ein Gramm im Auto“, hatte er im Mai vor dem Landgericht gestanden. 0,7 Gramm hatte er für 50 Euro verkauft. Im Juni wurde er wegen diverser Kokain-Geschäfte zu viereinhalb Jahre verurteilt (inklusive einer Vorstrafe wegen Drogen). Demnächst verhandelt das Gericht noch ein weiteres Mal, weil ihm noch weitere Kokain-Deals vorgeworfen werden, so dass er befürchten muss, dass auf die 4,5 Jahre noch eine Strafe obendrauf kommt.