Bochum. Ein Bochumer Taxifahrer ist wegen Kokains zu 4,5 Jahren Haft verurteilt worden. „Ich hatte immer ein Gramm im Auto.“ Es droht eine weitere Strafe.

Zu viereinhalb Jahren Haft wegen Kokain-Handels ist ein Bochumer Taxifahrer verurteilt worden. Und das war eventuell nicht das letzte Wort des Landgerichts, denn bald wird gegen ihn noch weiterverhandelt.

„Ich hatte immer ein Gramm im Auto“, hatte der 46-Jährige vor der 9. Strafkammer eingeräumt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, in 50 einzelnen Fällen insgesamt mit einer Menge von mehr als einem Kilo Kokain gedealt zu haben. Gesamtumsatz: fast 55.000 Euro.

Erwischt wurde er im November 2020 bei Ermittlungen der Kripo Bochum gegen andere Männer, die viel tiefer im Kokaingeschäft dringesteckt haben sollen. Es geht um mehrere Kilo Kokain aus Brasilien.

Richterin hochschwanger: Weiterer Prozess beginnt mit neuer Richterin

Verurteilt wurde der Taxifahrer und Familienvater jetzt erst einmal für fünf Drogeneinkäufe: einmal 50 Gramm sowie viermal je 20 Gramm Kokain. Über die weiteren Fälle der Anklage wird das Gericht erst nach den Sommerferien entscheiden. Grund: Eine der Richterinnen ist hochschwanger. Die Zeit bis zum Mutterschutz reicht nicht aus, um bereits alle 50 Vorwürfe aufzuklären, denn es müssen 43 Kokainkunden des Angeklagten vernommen werden.

Folglich verhandelt die Kammer dann den restliche Teil der Anklage mit einer neuen Richterin. Dem Angeklagte droht dann, dass auf die 4,5 Jahre noch eine Strafe obendrauf kommt.

Kurz nach Verurteilung wegen Drogen einfach weitergedealt

Besonders negativ wertete das Gericht eine Vorstrafe wegen Drogenhandels vom Oktober 2019 zu zwei Jahren Haft auf Bewährung: Nur zwei Wochen danach hatte sich der Taxifahrer erneut 50 Gramm Kokain besorgt. Diese zwei Jahre wurden nun um weitere zweieinhalb Jahre aufgestockt.