Bochum-Ehrenfeld. 22 Werke des Künstlers Horst Gölzenleuchter sind ab dem 25. August in der Bochum Melanchtonkirche zu sehen. Es geht um das Leben in der Zukunft

Für Pfarrer Martin Röttger und Kantor Ludwig Kaiser ist es derzeit ein ganz anderes Gefühl, die Bochumer Melanchthonkirche an der Königsallee zu betreten. Dort, wo sonst farbenfrohe Bilder hinter dem Altar hängen, sind nun drei schwarz-weiße Holzschnitte zu sehen. Geschaffen hat sie der Gerther Künstler Horst Gölzenleuchter, der nun 22 Werke in der Kirche ausstellt. 

"Wie wollen wir leben?" lautet die Frage, auf die man in den Bildern Antworten suchen kann. Die Ausstellung ist Auftakt einer ganzen Veranstaltungsreihe, die sich mit eben jener Frage beschäftigt. Lyrik, Erzählungen und Musik im Rahmen der "Mittagskirche", die in der evangelischen Kirche ab September startet, gehören ebenfalls dazu.

Mittagskirche ab September

Dabei finden im September und November jeweils am 1. und 3. Sonntag um 12 Uhr "Mittagsgottesdienste" statt, die Titel tragen wie "Das Leben ist ein vorübergehender Zustand" oder "Der Ton macht die Musik".

"Wie wir leben wollen, hat mit dem Schutz der Umwelt zu tun, aber auch mit Religion und der Frage, wie wir nach einem guten Leben das Sterben als den Endpunkt annehmen können", sagt Röttger. "Die Frage, wie wir leben wollen, hat mich schon immer beschäftigt, vor allem in Bezug auf den Mensch und die Natur", sagt Gölzenleuchter.

Vernissage am 25. August

Viele seiner Werke aus den letzten Jahrzehnten zeigen daher Bäume, auf anderen sind Fluchtsituationen oder Begegnungen zu sehen. "Ich arbeite gerne mit schwarz und weiß, weil sie die Situation auf das Wesentliche reduzieren", erklärt der Künstler. Das Holz, was er für die Werke verwendet, ist meist durch Zufall gefunden oder geschenkt.  

Für die Öffentlichkeit gibt es am 25. August um 18 Uhr eine Vernissage, außerdem sind die Bilder in den Gottesdiensten und bei anderen Veranstaltungen zu sehen. Bei der Eröffnung wird der stellvertretende Leiter des Kunstmuseums, Sepp Hiekisch-Picard, eine Einführung geben. "Man kann aber auch zur Kirche Kontakt aufnehmen und eine persönliche Besichtigung vereinbaren", sagt Röttger. Bis zum 22. September werden die Werke in der Kirche ausgestellt, für die Finissage sind außerdem ein Konzert und eine Lesung geplant.