Bochum. Mit Spannung wurde die Premiere des ersten Urbanatix-Films in Bochum erwartet. Wie die Uraufführung lief – und wo der Film jetzt zu sehen ist.

Ob Urbanatix im November live in der Jahrhunderthalle zu sehen sein wird, ist fraglich. Die aktuell hohe Corona-Inzidenz lässt eine erneute Absage näher rücken. Gewiss ist: Mit ihrem ersten Film haben die Akteure des Bochumer Streetart-Festivals einen Volltreffer gelandet. 500 Besucher feierten am Mittwochabend die Premiere von „Urbanatix Home“ im Fiege-Kino.

„Wir konnten doch nicht nichts machen“, erinnert sich Gründer und Regisseur Christian Eggert an den bitteren Moment im Herbst 2020, als feststand, dass Urbanatix erstmals seit dem Auftakt im Kulturhauptstadtjahr 2010 wegen Corona ausfallen muss. Schnell war klar: So viel kreatives Potenzial kann und darf nicht für ein Jahr brachliegen.

Urbanatix-Film macht Bochum zur Bühne

Geboren war die Idee für „Urbanatix Home“. Einen Kurzfilm, der Bochum zur Bühne macht. Der die markantesten Schauplätze der Stadt als Kulisse für die jungen Wilden der Straße nutzt. Und das zum 700. Geburtstag Bochums.

Sieben Monate dauerten die Dreh- und Produktionsarbeiten. Das Ergebnis ist herausragend – auch, weil kaum einer der 70 Mitwirkenden Film-Erfahrung mitbrachte und vieles nach dem Prinzip Learning by Doing funktionierte.

Der Jobsiade-Brunnen auf dem Husemannplatz zählt zu den Schauplätzen des ersten Urbanatix-Films.
Der Jobsiade-Brunnen auf dem Husemannplatz zählt zu den Schauplätzen des ersten Urbanatix-Films. © Urbanatix

30 Drehorte vom Kult-Kiosk bis zum Musikforum

Als Hauptdarsteller lässt sich der Urbanatix-Tänzer Takudzwa Madaka (Künstlername: TK) durch Bochum treiben. „Ma’ gucken“ will er. So heißt es zu Beginn. Und es gibt viel zu sehen, zu erleben, zu staunen. 30 Orte werden in 20 Minuten von den Freerunnern, Tricking-Spezialisten, Fahrrad-Akrobaten und Tänzern in Szene gesetzt. Unter Tage im Bergbaumuseum ebenso wie hoch oben auf dem Bermuda-Dach, auf dem grünen Rasen des Ruhrstadions ebenso wie auf dem staubigen Areal von Mark 51/7, im schrägen Kult-Kiosk in Altenbochum ebenso wie im schmucken Musikforum.

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Die einzelnen Sequenzen dauern kaum länger als 15, 20 Sekunden, fügen sich dank der effektiven Schnitt-Komposition und des stimmigen Urbanatix-Sounds zum wohl intensivsten Bochumer Stadtfilm aller Zeiten zusammen. 20 Minuten Historie, Momentaufnahme, Aufbruch als Hommage an eine jung gebliebene Stadt im steten Wandel.

Union-Kino zeigt Urbanatix als Vorfilm

Gezeigt wird „Urbanatix Home“ im Union-Kino auf der Kortumstraße: von Donnerstag (12.) bis Mittwoch (18.) um 17.15 Uhr als Vorfilm von „Tom & Jerry“, von Freitag (13.) bis Sonntag (15.) um 19.30 Uhr als Vorfilm von „Jungle Cruise“.

Die Fünf-Minuten-Version ist auf Youtube zu sehen: URBANATIX HOME – DER FILM. „Ich hoffe, der Shortcut wird fleißig geteilt“, sagt Christian Eggert. „Damit auch die Leute in London sagen: Bochum, da würde ich gerne wohnen!“