Bochum. 700 Jahre Bochum, die WAZ erinnert an Daten der Stadtgeschichte. 6. August 1954: Todestag von Clemens Massenberg. Er plante das neue Bochum.
Die Massenbergstraße kennt in Bochum jeder. Kaum noch bekannt ist indessen, wer der Namensgeber war: Stadtbaurat Clemens Massenberg (1909-1954). Ohne ihn sähe Bochum heute anders aus.
Mit Massenbergs Namen ist nicht nur die gleichnamige Straße, der heutige Boulevard, verbunden, sondern der Bochumer Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Über 70 Prozent der Innenstadt lagen in Schutt und Asche. Ruinen prägten das Bild der Stadt, die nun neu entstehen sollte.
Neuordnungsplan von 1948 trug die Handschrift Clemens Massenbergs
Das Stadtbild mit seinen breiten Verkehrsachsen, den Rasterfassaden und Flachdächern der Häuser und Gebäude zwischen Hauptbahnhof und Rathaus, Nordring und Konrad-Adenauer-Platz entstammt Massenbergs Idee, wie sie dann vom Rat im Neuordnungsplan von 1948 festgeschrieben wurde. Diese „Charta von Bochum” blieb baurechtlich maßgeblich bis zum Beginn der 60er Jahre.
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Die komplette Neugestaltung hat Massenberg nicht mehr erlebt. Am 6. August 1954 war er überraschend verstorben, nur 44 Jahre alt. Aber da hatte jener „Mythos Massenberg” schon seine Wirkung entfaltet – er besagt, dass der erst 36-Jährige einen großzügig angelegten, völlig neuen Stadtgrundriss für Bochum entwarf, „den er aufgrund seiner persönlichen Charmes und seines unbeugsamen Willens auch durchzusetzen verstand”.
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Seine während des Krieges als Leiter der Bauabteilung der Sudentenländischen Treibstoffwerke gesammelten bautechnischen und organisatorischen Erfahrungen kamen dem gebürtigen Dortmunder zu Gute, als er am 8. Januar 1946 zum Bochumer Stadtbaurat berufen wurde. Legendär war seine Tat- und Entschlusskraft. „Wenn Massenberg brüllt, zittert das Rathaus!” sagten sie von ihm.
Er selbst sagte über sich: „Das Leben ist kurz, da muss man sich beeilen.”