Bochum-Werne. Noch in diesem Sommer soll das Freibad in Bochum-Werne wiedereröffnet werden. Dieses Ziel steht. Doch die Arbeiten gerieten ins Stocken.

Noch in diesem Sommer wollen die Wasserwelten Bochum das Freibad in Bochum-Werne eröffnen. An diesem Ziel hält die städtische Betreibergesellschaft auch weiterhin fest. Doch kann das wirklich klappen? Ein Blick auf die Baustelle an der Bramheide nährt die Zweifel, dass hier tatsächlich noch in diesem Jahr geschwommen werden kann.

Freibad in Bochum-Werne: Kann man hier wirklich noch im Sommer schwimmen?

Denn noch sieht man auf dem Gelände vor allein eines: Baustelle. Und nicht allein an Eingangsgebäude, Technik und Schwimmbecken wird weiter fleißig gewerkelt. Auch das Drumherum ist alles andere als freibadtauglich. Eine Liegewiese gibt es aktuell nur in den Randbereichen, die von den Baggern nicht befahren werden mussten. Und auch der Parkplatz ist noch nicht fertig.

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„Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Freibad Werne noch in diesem Sommer wiederzueröffnen“; versichert Wasserwelten-Sprecher Kai Krischnak auf WAZ-Anfrage. „Es ist ein Eröffnungstermin Ende August geplant.“

Freibad Bochum-Werne: Verzögerungen haben zwei Gründe

Doch Krischnak berichtet auch von Problemen: „Die Baustelle in Werne wurde zweimal in Folge von Unwettern getroffen.“ Und in den vergangenen Monaten sei es im Bauablauf zudem „zu Verzögerungen gekommen, die insbesondere auf die Baustoffmittelknappheit aufgrund der Corona-Pandemie zurückzuführen sind. So konnte beispielsweise das Technikgebäude erst verspätet fertiggestellt werden, da sich die Anlieferung der Deckenteile verzögerte.“ Weiterhin seien Restarbeiten an der Schwimmbadtechnik und den Außenanlagen erforderlich.

Blick auf den Parkplatz des Freibades in Bochum-Werne: Hier liegen Materialien und parken Fahrzeuge der Baufirmen.
Blick auf den Parkplatz des Freibades in Bochum-Werne: Hier liegen Materialien und parken Fahrzeuge der Baufirmen. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Zuletzt waren die Macher des Freibades stets frohen Mutes gewesen, den Sommer-Öffnungs-Termin einhalten zu können. Mit der Sanierung und dem Umbau des Freibades in Werne sind die Spezialisten von „Pool out of the Box“ aus Heidenheim (Baden-Württemberg) beauftragt worden. Das Generalunternehmen vereint viele Fachfirmen unter einem Dach. Das soll das Ganze vereinfachen und für mehr Tempo auf dem Bau sorgen.

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Nach dem Abriss des alten Eingangsgebäudes von 1930 im Frühjahr 2020 ging es dann tatsächlich auch zügig voran, als sich „Pool out of the Box“ an die Arbeit machte. Allerdings hatte man schon zu Beginn angesichts der Zielvorgabe Sommer von einem „sportlichen Terminplan“ gesprochen.

Freibad Bochum-Werne: Kosten sparen durch kleinere Schwimmbecken

Denn die Sanierung des Freibades an der Bramheide ist umfangreich. Die Badeanstalt wird mit einem neuen Freibadgebäude mit Umkleiden, Sanitäranlagen, Verwaltung sowie Lager- und Technikflächen grundlegend saniert.

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Zuletzt wurden die Module für das neue, 115 Meter lange Eingangsgebäude per Sattelschlepper geliefert und mit einem Kran in Position gebracht. Zuvor waren schon die Schwimmbecken neu angeordnet und zum Teil verkleinert (von 3000 auf rund 1600 Quadratmeter) worden, um Kosten zu sparen.

Seit 2019 geschlossen

Insgesamt verschlingt der Freibad-Umbau in Werne an die 7 Millionen Euro. Gute 1,5 Millionen Euro kostet allein das Eingangsgebäude. Da sind Fundamente, Bauleistung und Technik noch nicht mit eingerechnet.

Seit Frühjahr 2019 ist das Freibad geschlossen. Ursprünglich sollte das Sanierungsprojekt eine Nummer größer ausfallen und um die 12 Millionen Euro kosten. Doch weil eine sichergeglaubte Förderung vom Ministerium ausblieb, musste die Planung abgespeckt werden.

So ist das Schwimmerbecken nun nicht mehr 75, sondern nur noch 50 Meter lang. Auch der Nichtschwimmerbereich, ehemals 30 mal 50 Meter groß, wurde verkleinert. Hier soll es künftig aber mehr Spielmöglichkeiten geben. Der Kleinkinderbereich besteht nun aus zwei miteinander verbundenen Becken.

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Ist dies alles fertig, können aber noch längst nicht die Handtücher ausgerollt und die Badeklamotten angezogen werden. Dann müssen noch die Außenflächen hergerichtet und ein Zaun gezogen werden, das Gesundheitsamt nimmt Wasserproben. Und das Einrichten der Technik wird laut „Pool out of the Box“ rund drei Wochen dauern.

Das zieht sich. Von daher sei auch eine Verlängerung der Freibadsaison in Werne – abhängig von der Witterung – angedacht, sagt Kai Krischnak.