Bochum/Witten/Hattingen. Wassersportler können aufatmen. Der Ruhrverband will den Kemnader See bald wieder freigeben. Allerdings wird nach wie vor eindringlich gewarnt.

Auf dem Baldeneysee in Essen darf seit Mittwochmittag (28. Juli) wieder Wassersport betrieben werden. Auch die Freigabe für den Kemnader See wird wohl in Kürze erteilt, heißt es vom zuständigen Ruhrverband. „In den nächsten Tagen kann damit gerechnet werden – voraussichtlich am Wochenende“, wollen sich die Verantwortlichen aber noch nicht genau festlegen. Denn dafür ist die Lage nach dem Hochwasser noch zu unsicher.

Gute Nachricht für Wassersportler: Kemnader See wird bald wieder freigegeben

Und so wird der Ruhrverband auch nicht müde zu warnen. Zwar habe man den Kemnader See inzwischen mit dem Boot abgefahren, um Treibgut aufzuspüren und rauszufischen. „Doch es kann sich auch in zwei Wochen oder später irgendwo entlang der Ruhr noch etwas lösen und dann hier angeschwemmt werden“, sagt Britta Balt, Sprecherin des Ruhrverbandes, die warnt: „Aus unserer Sicht wird es auch bei einer Freigabe des Stausees immer noch ein gewisses Risiko geben.“

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Von daher weist der Ruhrverband darauf hin, dass dann „jegliche Benutzung der Stauseen auf eigenes Risiko geschieht“. Man tue allerdings alles dafür, sowohl den privaten als auch den gewerblichen Wassersport auf dem Kemnader See schnellstens wieder zu ermöglichen. „Wir verstehen die Begehrlichkeiten und den Erwartungsdruck gerade der gewerblichen Anbieter“, sagt Britta Balt und versichert: „Wir arbeiten unter Hochdruck und so schnell wie möglich.“

Hochwasser: Ruhrverband muss fünf Stauseen abfahren

Doch sie bittet auch um Verständnis. „Wir müssen insgesamt fünf Seen abfahren, neben dem Baldeneysee, dem Kemnader See auch Kettwig, den Hengstey- und den Harkortsee. Das dauert.“ Und das, was die Kollegen in den Gewässern so gefunden haben, lässt Balt untermauern, dass die Seen „nicht aus Jux und Dollerei nach dem Hochwasser gesperrt“ wurden. „Am Harkortsee in Wetter etwa wurde ein Bauschutt-Container gehoben.“

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Trotz aller Aufräumarbeiten, „die weit fortgeschritten sind“, sei nicht auszuschließen, dass sich unter Wasser nach wie vor nicht sichtbare Hindernisse befinden. Der Kemnader See sei zum Glück nicht ganz so vom Hochwasser betroffen wie etwa Hengstey- und Harkortsee, sagt Britta Balt. „Doch auch hier hängen die Buhnen noch voll mit Treibgut.“

Kemnader See: Bojenkette am Wehr bereitet Probleme

Am Kemnader See bestand laut Ruhrverband das größte Problem darin, dass die Bojenkette zur Markierung der Wehranlage losgerissen und vor den Einlauf des Kraftwerks gespült worden war. „Deshalb musste unter anderem das Kraftwerk zeitweise außer Betrieb genommen werden, weil die Gefahr bestand, dass die Kette ins Kraftwerk gezogen wird und dort Schäden verursacht“, sagt Britta Balt.

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Die Hauptaufgabe an diesem See habe daher vor allem darin bestanden, den See abzufahren und in Augenschein zu nehmen (ist geschehen), kleinere Hindernisse zu beseitigen (ist geschehen) und die losgerissene Bojenkette und Betonnung der Fahrrinne wiederherzustellen – dies geschieht aktuell noch.

Britta Balt: „Mit der Bezirksregierung Arnsberg, die das Befahrungsverbot auf unser Betreiben hin ausgesprochen hat, ist der Ruhrverband im engen Austausch und es sieht danach aus, dass die Sperrung voraussichtlich zum Wochenende hin wieder aufgehoben werden kann.“