Bochum. Aufatmen in Bochum-Dahlhausen. Nach dem Jahrhunderthochwasser können am Samstag doch schon die letzten vollgelaufenen Keller leergepumpt werden.

Aufatmen im Bochumer Süden. Anders als noch am Freitag erwartet, ist der Pegel der Ruhr doch schnell gesunken. Am Samstagmorgen wurden 4,70 Meter gemessen, zwei Tage zuvor hatte der Höchststand jenseits der Sieben-Meter-Marke gelegen. Die Feuerwehr hat daher begonnen, die Keller von noch 13 Häusern im Bereich Dr.-C.-Otto-Straße/Am Ruhrort in Dahlhausen abzupumpen.

100.000 Liter Wasser im Keller

„Wir pumpen wie die Weltmeister“, sagt ein Sprecher der Feuerwehr am frühen Nachmittag. Vermutlich werden die Einsatzkräfte noch den ganzen Tag lang damit beschäftigt sein, Keller und Außenbereiche trocken zu legen. „Auch die Gärten sind vollgelaufen, der Boden hat sich vollgesogen. Auch dort haben wir Pumpen aufgestellt, damit das Wasser nicht in die Keller zurückläuft“, so der Sprecher.

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Dabei geht es um enorme Mengen. Knapp 100.000 Liter Wasser fasse ein Keller durchschnittlicher Größe. Die kleinste Pumpe der Feuerwehr zieht 400 Liter pro Minute, d.h. 24.000 Liter pro Stunde. Gut vier Stunden würde es also dauern, allein einen Keller leer zu pumpen. „Wir haben aber auch noch Pumpen mit einer Kapazität von 800 und 1600 Liter im Einsatz“, so der Sprecher.

Keine Sachspenden mehr nötig

Bis zum Abend sollen daher alle Häuser wieder frei von Wasser sein. „Bis auf drei Haushalte sind auch alle wieder mit Strom versorgt“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger.

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Von Bernd Kiesewetter, Michael Weeke, Carolin Rau, Jürgen Stahl, Karoline Poll, Thomas Schmitt und Maximilian Villis

Am Informationsstand der Stadt auf dem Bahnhofsvorplatz in Dahlhausen sind derweil Hilfsangebote eingegangen. Sprenger: „Auch einige Sachspenden wurden abgegeben. Die allerdings werden jetzt nicht mehr benötigt.“ Auch Übernachtungsmöglichkeiten müssten keine geschaffen werden. Timm Backhaus, Geschäftsführer des GHotels, hatte sich mit zwei Mitarbeitern an den Info-Stand gestellt, hatte Kaffee und Brötchen mitgebracht, und die Hilfe seines Hauses angeboten.

Pegelstand liegt unter fünf Meter

Am Freitag hatte es noch geheißen, die Anwohner der von dem Hochwasser besonders betroffenen Häuser würden wohl noch einige Tage warten müssen, ehe ihre Keller leergepumpt werden können. Es hieß, dazu müsse der Pegel den mittleren Stand erreichen, d.h. knapp unter fünf Meter liegen. Dies indes sei erst in einigen Tagen zu erwarten, da aus den Talsperren weiter Wasser in die Ruhr laufe und auch vollgesogene Wiesen für einen ständigen Zulauf in den Fluss sorge. Zu diesem Zeitpunkt stand das Wasserstand noch sechs Meter hoch.

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USB hat Container aufgestellt

Umso erfreuter waren die Anwohner, als am Samstagmorgen der Wasserstand nur noch bei 4,70 Meter lag und so die Pumpen angestellt werden konnten.

Der USB unterstützt derweil die Aufräumarbeiten im Bochumer Süden. Er hat Container aufgestellt, damit betroffene Anwohner jenen Teil ihres Hab und Gut entsorgen können, die ein Opfer der Fluten geworden sind.