Bochum. 700 Jahre Bochum, die WAZ erinnert an Ereignisse aus der Stadtgeschichte. Heute: 18. Juli 1964. Die Ruhrlandhalle wird eröffnet.

Viele Bochumerinnen und Bochumer können sich noch an die Ruhrlandhalle erinnern. In den 1960er bis 1990er Jahren war die Multifunktionshalle am Stadionring eine feste Adresse für die Freizeitgestaltung.

Schnörkellos und praktisch in Betonbauweise

Am 18. Juli 1964 war die Kongress- und Mehrzweckhalle in Betonbauweise mit Flachdach eröffnet worden. Zum Auftakt wurde die Ruhrolympiade ausgetragen. Das Gebäude präsentierte sich im Stil der Wiederaufbaumoderne, schnörkellos, aber praktisch, und diente in den folgenden Jahren und Jahrzehnten hunderten von Veranstaltungen als Austragungsort. Pop-Konzerten, Boxkämpfen und Betriebsversammlungen bot sie ebenso Raum wie Fernsehshows von ARD und ZDF, man denke an TV-Dinos wie „Auf los geht’s los“, „Verstehen Sie Spaß?“ und „Der Goldenen Schuss“.

„Bochumer Presseball“ war überregional bekannt

Das war aber noch nicht alles: Vom Seniorentag der SPD über das Gastspiel des Johann-Strauß-Orchester bis zu den Abschlussbällen der Tanzschule Bobby Linden – die Ruhrlandhalle war unverzichtbar und über Bochum hinaus Anziehungspunkt in einer Zeit, als der Begriff „Event-Kultur“ noch nicht erfunden war. Die durchaus nicht glamouröse Halle setzte gleichwohl auch in dieser Hinsicht Maßstäbe. Man denke an den Bochumer Presseball, organisiert von WAZ-Lokalchef Alfred Wolf, der als gesellschaftliches Spektakel über Jahre ein Glanzlicht in der alten Ruhrlandhalle setzte.