Bochum. Hunderte Fische sind 2018 im Stadtparkteich Bochum verendet. Nun wird das 1,6 Hektar große Gewässer entschlammt und ausgebaggert.

Der seit langem verschlammte Gondelteich im Stadtpark Bochum wird nun endlich saniert. Bis zum März 2022 wird das 1,6 Hektar große Gewässer von knapp 3000 Tonnen Schlamm befreit und damit eine bessere Lebensgrundlage für Fische und Pflanzen geschaffen. Hunderte Fische waren im Jahrhundertsommer 2018 in dem Teich verendet.

69.000 Tonnen Boden werden ausgekoffert

Die Arbeiten gehen aber noch weit darüber hinaus. Der bislang etwa 1,50 Meter tiefe Stadtparkteich wird nämlich auch noch ausgekoffert. Bis auf eine Tiefe von vier Metern wird gewachsener Boden entnommen. Berechnet hat die Stadt eine Gesamtmenge von knapp 69.000 Tonnen Boden.

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Das gesamte Material wird mit einem Saugspülbagger im sogenannten Nassbaggerverfahren durchgeführt. Dazu wird das Material in Richtung des 175 Meter Luftlinie entfernt und 29 Meter höher gelegenen Bismarckturms gepumpt, dort auf dem Vorplatz mechanisch entwässert und schließlich mit Sattelzügen abgefahren. 3000 Tonnen entwässertes Material soll je Woche erreicht werden.

Verkehr rollt über die Klinikstraße

So sah es im Winter am Stadtparkteich aus. Das Wasser wurde bis zu einer Höhe von 60 Zentimetern abgepumpt. Nun ist der Wasserspiegel schon wieder deutlich höher.
So sah es im Winter am Stadtparkteich aus. Das Wasser wurde bis zu einer Höhe von 60 Zentimetern abgepumpt. Nun ist der Wasserspiegel schon wieder deutlich höher. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Der Verkehr rollt über die Klinikstraße. Der Bagger und andere Gerätschaften werden über die Bergstraße in den Teich gesetzt. Der Park selbst darf, so heißt es in der Ausschreibung, nur in Ausnahmefällen außerhalb der Baustellenflächen beansprucht und nicht mit schweren Baufahrzeugen befahren werden, zumal „die Nutzung des Parks während der Maßnahme aufrechterhalten wird“, wie es heißt.

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Problem war bereits 2016 bekannt

Hunderte Fische sind Ende Juli 2018 im Stadtparkteich verendet. Mangelnder Sauerstoff war die Ursache für das große Fischsterben. Als erste Maßnahme pumpte die Feuerwehr damals 865.000 Liter Wasser in den Teich, um die Lebensbedingungen der Fische zu verbessern.

Bereits 2016 war das Problem bekannt. Die Verwaltung hatte damals auf Anfrage des Seniorenbeirats geantwortet: „Im Stadtpark besteht heute vielfältiger Sanierungsbedarf. Die Entschlammung des Teiches ist kurzfristig erforderlich.“ Fünf Jahre später soll dies nun in die Tat umgesetzt werden.

Zwischen 3,6 und 4,3 Millionen Euro wird die Maßnahme kosten. Zur Vorbereitung auf die Entschlammung wurden bereits im vergangenen Winter alle Tiere aus dem Teich entnommen. Dazu wurde das Wasser bis auf eine Tiefe von 60 Zentimetern abgelassen.

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Stadt gibt Bombensondierung in Auftrag

Ehe die Arbeiten beginnen, gibt die Stadt eine Kampfmittelsondierung in Auftrag. Der Stadtpark lag im Zweiten Weltkrieg im Bombenabwurfgebiet. Noch heute, 76 Jahre nach Kriegsende, werden vor allem bei Bauarbeiten Bomben gefunden. So musste Ende April eine Baustelle an der Neustraße unweit des Hauptbahnhofs geräumt und mussten etwa 5000 Menschen evakuiert werden, um eine zehn Zentner schwere Fliegerbombe zu entschärfen.