Bochum. Der Streit in der rot-grünen Koalition um Neubauprojekte im Grünen ist beendet. Die SPD besteht auf Vereinbartes, die Grünen rudern zurück.

Das kategorische Nein der Grünen in Bochum zu acht Neubauprojekten im Grünen, die im Handlungskonzept Wohnen enthalten sind, ist vom Tisch. Ein möglicher Wohnungsbau auf diesen über das Stadtgebiet Bochum verteilten Freiflächen soll aber immerhin neu geprüft werden. Das ist das Ergebnis einer Sitzung des Koalitionsausschusses mit den Spitzen der SPD.

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Ansonsten allerdings soll es bei dem im Koalitionsvertrag von SPD und Grünen vereinbarten Umgang mit dem Handlungskonzept Wohnen bleiben. Erst nach einer Evaluation des Konzeptes wird über mögliche Änderungen entschieden. Der Auftrag für die Analyse soll noch in diesem Herbst politisch beschlossen werden, mit Ergebnissen sei Mitte 2022 zu rechnen, heißt es.

Grüne und SPD wollen Wohnungsbau im Grünen neu bewerten

Nach den Sommerferien wollen sich Grüne und SPD die zur Diskussion stehenden Flächen noch einmal genau anschauen. Es geht um die Freiflächen Am Rübenkamp (Stadtbezirk Mitte), Ridderstraße Nord, Im Vogelspoth/ Südstraße (beide Wattenscheid), Schulte-Hiltrop-Straße (Nord), Everstalstraße, Im Meerland (beide Ost), Im Haarmannsbusch und Ministerstraße (beide Süd).

Insbesondere mit Blick auf die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum könnte eine Bebauung der Flächen trotz des Parteitagsbeschlusses aus der letzten Woche möglich sein, sagt Sebastian Pewny, Vorsitzender der Grünen-Ratsfraktion. Dieser Kompromiss sei nach „einem harten Aufeinandertreffen“ der Koalitionäre vereinbart worden.

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Das Zurückrudern der Umweltpartei ist vermutlich auch der heftigen Kritik geschuldet, die aus der Opposition und vom Mieterverein Bochum kam. Veröffentlicht wurde am Mittwoch nach dem handfesten Krach ein schmallippiges Statement der Parteivorsitzenden Serdar Yüksel (SPD) und Claudia Stein: „Leerstände sollen ebenso wie Wohnungsmangel vermieden werden“, heißt das Fazit.