Bochum. Erneut musste ein Bochumer wegen Raserei sein Auto abgeben, ein Porsche. Es ist kein Einzelfall: Es gibt weitere Fälle in Bochum.
Der polizeibekannte 23-jährige Bochumer, dessen Porsche Panamera nach einem mutmaßlichen Autorennen auf der B1 in der Nacht zu Dienstag in Dortmund beschlagnahmt worden ist, gehört nun zu einer ganzen Reihe an Autofahrern, gegen die wegen „verbotener Kraftfahrzeugrennen“ ermittelt wird und die ihre Führerscheine los sind. Erst im März gab es so einen Fall in Bochum.
Auch in diesem Fall wurden zwei hochmotorisierte Autos von der Polizei eingezogen. Die Wagen stehen bis heute bei der Polizei – als „Tatmittel“. Das teilte die Polizei am Mittwoch mit.
Am Abend des 15. März waren einer Zivilstreife zwei hochmotorisierte Audis aufgefallen, die an der Kreuzung Südring/Viktoriastraße Vollgas gegeben haben und dann auf die Wittener Straße gerast sein sollen. Ein Linienbus musste deshalb abrupt abbremsen. Die Autos haben einen Gesamtwert von fast einer Viertelmillion Euro.
Neue Strafparagraf gibt Polizei und Justiz mehr Mittel in die Hand im Kampf gegen Raser
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Einer der beiden Fahrer (24, 25) wurde sofort von der Polizei gestellt, der andere konnte zunächst flüchten, wurde aber zwei Tage später ermittelt. Der eine Wagen, ein RS7, hat 600 PS, der andere ist ein S3.
Früher hätten die Fahrer wohl nicht mit einer Einziehung ihrer Wagen rechnen müssen. Seit wenigen Jahren gibt es aber den neuen Strafparagrafen 315 d, mit dem Polizei und Justiz schärfer gegen Raser vorgehen können. Zum Beispiel können damit auch solche Fahrer verurteilt werden, die gar kein Rennen mit eigentlichen Sinne fahren, sondern allein unterwegs sind, sich dabei aber „mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob verkehrswidrig und rücksichtslos fortbewegen, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen“.
So wurde Ende 2019 ein 28-Jähriger Subaru-Fahrer in Bochum zu 3200 Euro verurteilt, weil er mit 140 km/h in einer Baustelle am Nordhausenring vor der Polizei geflüchtet war und andere Fahrer im Zickzack überholt hatte. Erlaubt waren dort 50 km/h.
Autorennen auf der Essener Straße in Bochum endete vor Gericht
Erst im vorigen November waren zwei Autofahrer (28, 33) wegen eines Autorennens mit bis zu 136 km/h auf der Essener Straße in Bochum zu je 5400 Euro (90 Tagessätze) verurteilt worden. Beide Wagen – ein Mercedes AMG GT (462 PS) und ein Jaguar F-Type (492 PS) – waren ein Jahr lang beschlagnahmt worden.
Häufig sind PS-starke Auto von jungen Fahrern nur geleast worden, weil sie sonst gar nicht zu finanzieren sind.