Bochum. Die Fahrrad-Aktivisten von „Radentscheid“ haben Samstag ihre Aktion in Bochum gestartet. Es geht um 12.000 Unterschriften für ein Bürgerbegehren.

Mit einer großen Auftaktaktion startete die Initiative für einen Radentscheid am Samstag (26.) vor dem Rathaus ihre Unterschriftenkampagne für mehr Radverkehr in Bochum. Die Kampagne steht unter dem Motto „Zeit, dass sich was dreht“.

Demo auf dem Drahtesel- Bochum steigt aufs Rad

Bochum sei noch immer in erster Linie auf Auto-Verkehr ausgerichtet, das soll geändert werden, dafür setzen sich 50 aktive Mitglieder der Radwende Bochum ein, im Bild Dominik Bald, Sprecher Radwende Bochum.
Bochum sei noch immer in erster Linie auf Auto-Verkehr ausgerichtet, das soll geändert werden, dafür setzen sich 50 aktive Mitglieder der Radwende Bochum ein, im Bild Dominik Bald, Sprecher Radwende Bochum. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Radwende Bochum rief zur Rad-Demo auf und etwa 450 Bochumer folgten. Los ging es am Willy-Brand-Platz und verlief gute zwei Stunden lang quer durch die City...
Radwende Bochum rief zur Rad-Demo auf und etwa 450 Bochumer folgten. Los ging es am Willy-Brand-Platz und verlief gute zwei Stunden lang quer durch die City... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...unter anderem auch über die Herner Straße (im Bild). Der Veranstalter lobte Preise für Kostümierungen der Teilnehmer aus.
...unter anderem auch über die Herner Straße (im Bild). Der Veranstalter lobte Preise für Kostümierungen der Teilnehmer aus. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Offenbar hatten viele Teilnehmer eine gute Zeit, hier sieht man im Hintergrund ganz viele Seifenblasen und einige Radler sind auch dem Aufruf gefolgt, sich zu verkleiden...
Offenbar hatten viele Teilnehmer eine gute Zeit, hier sieht man im Hintergrund ganz viele Seifenblasen und einige Radler sind auch dem Aufruf gefolgt, sich zu verkleiden... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...und Dagmar Engels hat den Hauptpreis im Kostüm-Wettbewerb gewonnen: eine Fahrrad-Klingel und einen 20-Euro-Gutschein für ein Fahrradgeschäft.
...und Dagmar Engels hat den Hauptpreis im Kostüm-Wettbewerb gewonnen: eine Fahrrad-Klingel und einen 20-Euro-Gutschein für ein Fahrradgeschäft. "Ich habe mich als streikender Schutzengel verkleidet, denn Fahrradfahren ist in Bochum nicht ausreichend sicher"... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...das suggeriert in diesem Zusammenhang auch ein Schild auf den Stufen am Hans-Schalla-Platz. Hier soll die Veranstaltung mit einer Podiumsdiskussion enden.  
...das suggeriert in diesem Zusammenhang auch ein Schild auf den Stufen am Hans-Schalla-Platz. Hier soll die Veranstaltung mit einer Podiumsdiskussion enden.   © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Bereits ab etwa 16 Uhr wird es langsam voller am Schauspielhaus...
Bereits ab etwa 16 Uhr wird es langsam voller am Schauspielhaus... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...man sieht immer mehr Teilnehmer, die sich extra gestylt - oder auch verkleidet haben.
...man sieht immer mehr Teilnehmer, die sich extra gestylt - oder auch verkleidet haben. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...diesem Teilnehmer reichte aber offenbar einfach eine knallige Perücke. 
...diesem Teilnehmer reichte aber offenbar einfach eine knallige Perücke.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Einige Teilnehmer lehnen an ihren Rädern, andere stehen und etwa 25 Personen setzen sich auf den Boden...
Einige Teilnehmer lehnen an ihren Rädern, andere stehen und etwa 25 Personen setzen sich auf den Boden... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...das Wetter spielt auch wunderbar mit: Schönster Sonnenschein für die Bochumer Radl-Aktivisten. 
...das Wetter spielt auch wunderbar mit: Schönster Sonnenschein für die Bochumer Radl-Aktivisten.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Die Diskussion startet, als erstes fragt Ludger Vortmann vom Radentscheid Marl:
Die Diskussion startet, als erstes fragt Ludger Vortmann vom Radentscheid Marl: "Wie zufrieden sind Sie mit den Bochumer Radwegen?" Er hält nacheinander Schulnoten hoch - die Anwesenden sollen aufzeigen, wenn Sie diese Note vergeben würden - es zeigen auch einige bei "mangelhaft" auf.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Claudia Harfst von der Radwende Essen, berichtet, wie es in ihrer Stadt mit der fahrradfreundlichen Stadt klappt...
Claudia Harfst von der Radwende Essen, berichtet, wie es in ihrer Stadt mit der fahrradfreundlichen Stadt klappt... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...diesen Teilnehmern gefällt, was sie hören...
...diesen Teilnehmern gefällt, was sie hören... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Kristin Schwiertz, rechts, vom politischen Bahnhof Langendreer, moderiert souverän durch die Podiumsdiskussion. 
Kristin Schwiertz, rechts, vom politischen Bahnhof Langendreer, moderiert souverän durch die Podiumsdiskussion.  © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Anne Koltermann von der Radwende Bochum, argumentiert engagiert für ein fahrradfreundlicheres Bochum...
Anne Koltermann von der Radwende Bochum, argumentiert engagiert für ein fahrradfreundlicheres Bochum... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
...hier applaudieren die Anwesenden besonders lange...
...hier applaudieren die Anwesenden besonders lange... © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
Ulrich Syberg, ADFC-Bundesvorsitzender, spricht über die fehlende Sicherheit der Bochumer Radwege und forderte, dass in Zeiten der Wahlen, die Kandidaten den Radlern zuhörten und dementsprechend in Zukunft entscheiden.
Ulrich Syberg, ADFC-Bundesvorsitzender, spricht über die fehlende Sicherheit der Bochumer Radwege und forderte, dass in Zeiten der Wahlen, die Kandidaten den Radlern zuhörten und dementsprechend in Zukunft entscheiden. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik
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Die Vertreter und Vertreterinnen stellten an diesem Tag die Ziele des Bochumer Bürgerbegehrens öffentlich vor. Zudem gab es ein kleines Rahmenprogramm. Die Aktivisten erinnern daran, dass der Rat der Stadt bereits letztes Jahr die Umsetzung der Forderungen beschlossen habe.

Rund 100 Sammelstellen für die Unterschriften

Im Anschluss an die Veranstaltung haben die Mitglieder des Radentscheids Unterschriftenlisten an einige der etwa 100 Sammelstellen, wo die Bürger und Bürgerinnen unterschreiben können. Am Sonntag (27.) ging das Unterschriftensammeln bereits los.

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Ziel sei es, in den kommenden Monaten mindestens 12.000 Unterschriften für die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur in Bochum zu sammeln. „Wir sind zuversichtlich, dass wir unser Unterschriftenziel erreichen. Jetzt freuen wir uns erstmal, dass es endlich losgeht. Darauf haben wir schon seit einem dreiviertel Jahr hingearbeitet. Wir haben ja jetzt schon enorme Unterstützung aus der Stadtgesellschaft“, sagt Birgit Isfort, eine Vertreterin der Initiative.

Fahrrad-Aktivisten starteten am Samstag ihre Kampagne für ein Bürgerbegehren.
Fahrrad-Aktivisten starteten am Samstag ihre Kampagne für ein Bürgerbegehren. © Olaf Ziegler | Olaf Ziegler

Zahlreiche Engagierte und Unterstützer

Die Initiative wurde im Herbst letzten Jahres in einer offenen Versammlung in der Christuskirche gegründet. Das Bürgerbegehren wurde Anfang März bei der Stadtverwaltung eingereicht, die die Kosten für die geforderten Maßnahmen schätzen musste. Das Ergebnis der Kostenschätzung wurde der Initiative am heutigen Montag von der Stadt Bochum übermittelt. Damit kann die Unterschriftensammlung beginnen. Rund 50 Engagierte bringen sich inzwischen aktiv in die Initiative ein, mehr als 100 Institutionen, Kirchen, Vereine, Initiativen, Einzelhändler, gastronomische Betriebe und andere unterstützen das Bürgerbegehren offiziell.

Sieben konkrete Forderungen an die Stadt

In dem Begehren werden sieben konkrete Forderungen an die Stadt Bochum formuliert, die in den nächsten neun Jahren, so jedenfalls die Initiatoren und Initiatorinnen, umgesetzt werden sollen. Unter anderem wird gefordert, dass ein durchgängiges Netz für den Radalltagsverkehr ausgebaut wird, bestimmte Anforderungen an die Radwegeinfrastruktur werden gestellt, die Sicherheit ist Thema und Kreuzungen sollen sicher umgebaut werden. Außerdem geht es um Radschulwegpläne für die Schulen, Radstellplätze und eine bessere Förderung der Mobilitätswende.