Bochum. Mit einer Millionen-Spritze von Investoren will Masterplan.com aus Bochum wachsen. Das Start-up bietet eine Weiterbildungsplattform an.

Klein angefangen haben die beiden Bochumer auch einmal. Aber im Gegensatz zu ihrem ersten, längst gewinnbringend verkauften Start-up-Unternehmen war der Anfang mit der zweiten Firmenidee für Stefan Peukert und Daniel Schütt schon nicht mehr ganz so klein.

Sechs Millionen Euro steuerten Investoren als Anschubfinanzierung für „Masterplan.com“ vor drei Jahren bei. Und weil die Weiterbildungsplattform mit Beginn des Digitalisierungszeitalters genau den Nerv der Berufswelt getroffen hat, bieten sich prächtige Entwicklungsmöglichkeiten. Ergo haben weitere Investoren Geld nachgeschossen. Vor einigen Tagen hat das Unternehmen aus Bochum eine Finanzspritze im einstelligen Millionenbereich erhalten. Die namhaften Investoren wie RAG-Stiftung, NRW.Bank und Gründerfonds Ruhr stellen Wandeldarlehen zur Verfügung; Darlehen, die später in eine Unternehmensbeteiligung umgewandelt werden können.

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Potenzial zum Marktführer

Das scheint lukrativ zu sein. „Wir investieren in wachstumsstarke Unternehmen. Die Investition in Masterplan ist eine vergleichsweise kleine Investition für uns. Aber wir glauben daran, dass das junge Unternehmen das Potenzial hat, in seiner Kategorie Marktführer zu werden“, sagt etwa Eberhard Vetter von der RAG-Stiftung.

Nutzen wollen die erfolgreichen Gründer Peukert (35) und Schütt (37) das Geld für den Ausbau und die Erweiterung der Plattform sowie die interaktive Nutzung. Haben Firmen bislang von dem vermittelten Masterplan-Wissen profitiert, sollen sie künftig auch eigene Inhalte auf der Plattform präsentieren können. Dazu gehören auch konkrete Anleitungen für das Homeoffice und das Arbeiten unterwegs. Das hat viele Vorteile. Einen davon schildert Stefan Peukert aus der eigenen Firma. „Jeder neue Mitarbeiter erhält ein umfangreiches Paket mit Informationen über das Unternehmen und seine Aufgaben. Wenn er bei uns anfängt, weiß er über alles Bescheid.“ Und: Künftig sollen Nutzer mit den Inhalten auf der Plattform interagieren können.

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Mehr als ein Trendsetter

Funktionen, die angesichts der Auswirkungen von Corona wichtiger denn je sind. Zwar hat auch Masterplan in der Corona-Zeit eine kleine Delle in den Geschäften hinnehmen müssen. Dennoch wirkt die Pandemie in Sachen Digitalisierung wie ein Beschleuniger. Und das ist gut fürs Masterplan-Geschäft. „Ich glaube, dass die Investoren erkennen, dass wir nicht nur ein Trendsetter sind, sondern eine langfristige Entwicklung möglich ist“, sagt Stefan Peukert.

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Den passenden Slogan für das, was sie von den Büros am Husemannplatz und an der Huestraße in Bochum aus tun, haben sie längst gefunden. „Masterplan ist das Netflix für berufliche Weiterbildung.“ Eine steile These, die aber offenbar so weit hergeholt nicht ist. Viele Unternehmen vertrauen auf die Fähigkeiten der Plattform. Zu den neuen Kunden gehören laut Masterplan die Riesen Ikea, Audi und Deutsche Post. Auch Otto und Siemens schulen ihre Mitarbeiter mit den Tools aus Bochum.

Nächstes Ziel ist der US-Markt

Die indes werden nicht mehr länger nur im Ruhrgebiet hergestellt. Masterplan hat Büros in Berlin und Wien eröffnet, um von dort den internationalen Markt zu erobern. „Auch wenn wir das persönlich anders sehen. Von Berlin aus ist es manchmal einfacher, potenzielle Kunden und Mitarbeiter zu überzeugen“, so Stefan Peukert. Gerade Berlin spiele eine große Rolle für das nächste große Ziel. Peukert: „Wir wollen auf dem amerikanischen Markt Fuß fassen.“

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