Bochum. Das Schauspielhaus blickt voraus auf die Spielzeit 2021/22, die am 10. September startet. Johan Simons & Team sind wieder für Überraschungen gut.

Das Schauspielhaus Bochum eröffnet die Spielzeit 2021/22 am 10. September mit der Premiere von „Ein neues Leben“ in der Regie von Christopher Rüping. Versprochen ist ein Theaterabenteuer frei nach Dante Alighieri, Meat Loaf und Britney Spears (!) über verpasste Chancen, die Liebe und die Frage, wie man neu anfängt, wenn das alte Leben nicht mehr möglich ist.

Hoffen auf eine Normalisierung des Spielbetriebs

Eine passende Frage, denn auch am Theater hoffen sie inständig, dass ab Herbst Vorstellungen wieder unter halbwegs normalen Bedingungen stattfinden können. Die vierte Saison von Intendant Johan Simons soll zu einem regelrechten Neustart werden, nachdem sein Haus wegen Corona zuletzt über Monate dicht war. Somit verspricht das Programm einen Mix aus nachzuholenden Premieren wie Simons’ „Ödipus Rex“ und unbekannten, noch neuen Stoffen.

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Künstlerische Auseinandersetzung zu aktuellen Themen

„Neues Spiel, neues Glück“, so formulierte es Simons während der Programm-Pressekonferenz, die erstmals als Livestream aufgezogen wurde. Der Intendant wird u.a. Shakespeares Klassiker „Macbeth“ und „Mysterien“ nach Knut Hamsun inszenieren, dazu kommen Aufführungen verschiedener Gastregisseure, etwa Robert Borgmann, der sich mit „Der Meister und Margarita“ vorstellt. Man wolle endlich wieder pralles und herausforderndes Theater liefern und einen Beitrag zur künstlerischen Auseinandersetzung und zum aktuellen politischen Nach-Corona-Diskurs leisten, hieß es.

Die Aufführung „Der gefesselte Prometheus“ wird als Repertoirestück in die Spielzeit 2021/22 übernommen. Szenenfoto mit Jele Brückner, Lukas von der Lühe und Konstantin Bühler.  
Die Aufführung „Der gefesselte Prometheus“ wird als Repertoirestück in die Spielzeit 2021/22 übernommen. Szenenfoto mit Jele Brückner, Lukas von der Lühe und Konstantin Bühler.   © Schauspielhaus bochum | Birgit Hupfeld

„Die Zuschauer sind unersetzlich“

„Wir haben in den vergangenen Monaten gemerkt, dass das, was uns so selbstverständlich erschien, etwas Besonderes und unersetzlich ist: Dass erst die Zuschauer mit ihrem Blick das vervollständigen, was wir auf der Bühne tun“, so Johan Simons. „Erst wenn jemand zuschaut, wird es hell“, fügte er an und spricht damit den Schauspielerinnen und Schauspielern und dem gesamten Theaterteam aus dem Herzen: „Wir wollen spielen! Unlock statt Lockdown. Türen auf, Köpfe auf, Herzen auf!“, gibt der Intendant top-motiviert und engagiert die Richtung vor.

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Gastregisseure stellen ihre Arbeiten vor

Zu den Gastregisseuren zählen neben Christopher Rüping und Robert Borgmann auch Oliver Frljić, der J. M. Coetzees Roman „Schande“ und damit postkoloniale Identitätsfragen auf die Bühne bringt, und die finnische Autorin und Regisseurin Saara Turunen, die erstmals in Deutschland gastiert. Sie will mit „Das Gespenst der Normalität“ einen surrealen Abend zwischen Konformitätswunsch und Selbstentfaltung entwerfen.

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Kooperation mit Tanzensemble aus Den Haag

Eine große Überraschung ist die Ankündigung, dass die Sparte Tanz wieder eine prominente Rolle in Bochum spielen soll. Die berühmte Kompanie Nederlands Dans Theater (NDT) aus Den Haag wird als Kooperationspartner des Schauspielhauses Inszenierungen ihres Repertoires im Großen Haus zeigen.

Insgesamt stehen in der neuen Spielzeit 26 Premieren auf dem Programm, davon 21 Neuproduktionen und sechs Uraufführungen. Zwölf Regisseure und elf Regisseurinnen aus neun Ländern werden in Bochum aktiv.

www.schauspielhausbochum.de