Bochum. Das Schauspielhaus blickt tatendurstig auf die neue Saison. Intendant Simons geht konsequent seinen Weg. Das verdient Respekt. Ein Kommentar.

Wer Johan Simons bei der Vorstellung seines kommenden Programms für das Schauspielhaus Bochum erlebt hat, konnte keine Zweifel hegen: Der Theatermacher brennt auf den Neustart nach dem Lockdown, er wirbt mit Nachdruck für sein Theater, das erst im Wechselspiel mit der Reaktion des Publikums zur wirklichen Größe finden kann.

Dabei bleibt der Niederländer sich auch in seiner 4. Saison in Bochum treu. Er steht für ein Schauspielhaus, das sich als Ort der Vielfalt begreift, das unterschiedliche Stimmen zu Gehör bringt. Und das den Weg von Diversität und Gleichberechtigung weiter konsequent beschreitet.

Tanz kommt zurück nach Bochum

Auch künstlerisch sieht es gut aus: „Macbeth“, „Ödipus“, „Der Meister und Margarita“, die Gastauftritte der berühmten Tanzkompagnie Nederlands Dans Theater – darauf darf sich Bochums Theatergemeinde ab Herbst freuen. Der Pandemie und ihren Folgen nicht mit launigem Amüsement, sondern mit fordernden, auch kontroversen Aufführungen zu begegnen, darum geht es Johan Simons.

Das ist ein klares Statement und es verdient Respekt angesichts einer immer schneller rotierenden Welt, die Sensationsgier und die schnelle Pointe bejubelt und sich darüber selbst vergisst.