Bochum. Neue Nachbarschaftsgärten: Bürger können im Quartier Rosenberg in Bochum Gemüse säen und ernten. Einige Orte liegen ganz zentral.

Gemüse, Kräuter und Blumen – das Quartier Rosenberg in Bochum steht vor einem grünen Neuanfang. Aus öffentlichen Freiflächen und ungenutzten Grünstreifen sollen nach und nach Nachbarschaftsgärten werden.

Auftakt des Projekts

Zum Auftakt des Projekts „Vielfalt am Rosenberg – ein Quartier blüht auf“ versammelten sich jetzt einige Beteiligte am Quartierstreff „Kastanie“. Als eines von zehn Zukunftsprojekten 2021 sponsern die Stadtwerke Bochum die Initiative mit 30.000 Euro über eine Laufzeit von zwei Jahren. „Der Rosenberg soll grüner, sozialer und nachhaltiger werden“, sagt Werner Fuhrmann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Rosenberg und Betriebsleiter der QBS Gewerkstatt gGmbH, die das Quartier managt.

Motto: Vielfalt am Rosenberg – ein Quartier blüht auf

Auch Bezirksbürgermeister Heinrich Donner begrüßt die Pläne. „Der Rosenberg liegt mir sehr am Herzen. Ich habe zuletzt um den Vorplatz gekämpft.“ Er blickte freudig auf eine grüne Zukunft des gerade erst umgebauten Platzes vor der Ladenzeile an der Haydnstraße. Neben neuen Sitzgelegenheiten und einem Bücherschrank bietet der Platz allerlei Flächen für die geplanten Nachbarschaftsgärten.

Generationen verbinden

Das Projekt „Vielfalt in Rosenberg – ein Quartier blüht auf“ soll Generationen verbinden.Ältere Menschen, die mit dem Anbau eigenen Gemüses aufgewachsen sind, können ihre Erfahrungen an jüngere Menschen weitergeben. Die aktuellsten Infos zum Projekt werden über die Homepage (www.rosenberg-initiativ.de), Instagram, Facebook und Aushängen im Quartier verteilt.

„Die Grundidee geht davon aus, dass es am Rosenberg ein sehr gutes Fußwegenetz mit vielen Grün- und Freiflächen gibt. Wir möchten Orte der Begegnung schaffen, um die Nachbarschaft zu stärken“, so Ulrike Gerhard, Leiterin von „Rosenberg initiativ“. Akteure im Quartier wie die Arbeiterwohlfahrt, Kindertagesstätten, Seniorenheime und die Bürger selbst werden mobilisiert, das Projekt gemeinschaftlich zu gestalten. „Jeder kann mitmachen. Wir sind offen und dankbar für Anregungen und Ideen“, sagt Gerhard.

Schüler bepflanzen Hochbeete

Werner Fuhrmann hielt zum Auftakt eine Rede im Rosenberg-Viertel in Bochum.
Werner Fuhrmann hielt zum Auftakt eine Rede im Rosenberg-Viertel in Bochum. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Mit von der Partie ist bereits die Werner-von-Siemens-Schule, eine von zwei verbleibenden Hauptschulen in Bochum. Schüler der Klasse 9b setzten am Freitagvormittag Zwiebeln, Salat und Kräuter in die Hochbeete am Quartierstreff. Die Nachbarschaft ist nun eingeladen, sich an den Kräutersträußchen und Co. zu bedienen oder auch selbst die Gießkanne zu schwingen. „Ältere Menschen können sich hier etwas abholen. Das ist toll“, sagt Schülerin Maja Pawlas (16). Angedacht sind Beet-Patenschaften einzelner Schulklassen. „Die Vernetzung mit dem Quartier ist gut. Die Schüler erleben, dass sie auch außerhalb der Schule etwas bewirken können“, so Klassenlehrer Simon Junker.

Interesse ist groß

Das Interesse der Bürger an Natur und Gärten kristallisierte sich für „Rosenberg initiativ“ durch den persönlichen Austausch im Quartierstreff heraus. Ein Kräutergarten „to go“ wurde bereits herzlich von den Nachbarn angenommen und mit gepflegt. Jetzt soll sich ein Netz der Nachbarschaftsgärten über das Viertel spannen und die Menschen verbinden. Ulrike Gerhard nimmt nun Termine mit dem Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt wahr, um öffentliche Orte für die Beete abzustimmen.

Mit der Awo Rosenberg läuft bereits eine Kooperation, um eine freie Fläche gemeinsam zu bepflanzen. Zur Idee gehört es, das geerntete Gemüse aus den Nachbarschaftsgärten später gemeinsam in der Dorfküche der „Kastanie“ zu verarbeiten und zu essen. Beim Projektauftakt am Freitag gingen Ulrike Gerhard und ihr Team eine Runde in der Nachbarschaft, verteilten Info-Flyer und 50 Töpfchen mit Tagetes und Begonien.