Bochum. „Feuer und Flamme“ sind die Fernsehzuschauer für die gleichnamige TV-Reihe. Der WDR meldet Quoten-Rekorde. Der Bochumer Feuerwehrchef weiß warum.

Von Glück will Simon Heußen nicht reden. Das verbietet sich bei einem hochgefährlichen Großbrand, wie er in Bochum nur selten ausbricht. Als „Zufall“ wertet es der Feuerwehr-Chef, dass just im Oktober 2020, als ein Schrottplatz in Gerthe stundenlang in Flammen stand, das Filmteam des Westdeutschen Rundfunks (WDR) die Bochumer Blauröcke begleitete. Die Aufnahmen von der Dieselstraße bescherten der aktuellen Staffel von „Feuer und Flamme“ einen spektakulären Auftakt. Die Einschaltquoten sind hervorragend.

„Nichts ist erregender als die Wahrheit“, schreibt Reporterlegende Egon Erwin Kisch allen Journalisten bis heute ins Stammbuch. Das Produktionsteam von „Feuer und Flamme“ kommt dem Anspruch auf eine unverfälschte Darstellung ebenso nahe wie dem spannenden Alltag der Feuerwehrmänner und -frauen.

„Feuer und Flamme“ in Bochum: Marktanteil nochmals gesteigert

„Ich kann versichern: Alles ist echt“, betont Simon Heußen, der die Doku-Reihe bereits zum Auftakt 2017 begleitete: damals mit zwei Staffeln bei der Feuerwehr Gelsenkirchen. 2019 wurde erstmals an 50 Tagen in Bochum gedreht. Mit so großem Erfolg, dass das TV-Team im Herbst 2020 wieder anrückte.

Seit Anfang Mai werden die sechs neuen Folgen montags um 20.15 Uhr im WDR-Fernsehen ausgestrahlt. Die Zuschauer sind Feuer und Flamme. Wie WDR-Sprecherin Lena Schmitz mitteilt, erreicht die vierte Staffel bisher einen Marktanteil von 6,8 Prozent – nochmals mehr als die dritte Staffel mit 6,4 Prozent. Pro Folge sind knapp eine halbe Million Zuschauer dabei, wenn die Arbeit der Bochumer Feuerwehrfrauen und -männer begleitet wird. Bei Bränden. Bei Verkehrsunfällen. Bei technischen Hilfeleistungen. Bei Rettungsfahrten. Beim Alltag auf der Wache.

„Feuer und Flamme“ (hier beim Start der ersten Bochum-Staffel) avanciert zum Quotenrenner im WDR-Fernsehen. Feuerwehr-Chef Simon Heußen (rechts) ist stolz auf sein Team.
„Feuer und Flamme“ (hier beim Start der ersten Bochum-Staffel) avanciert zum Quotenrenner im WDR-Fernsehen. Feuerwehr-Chef Simon Heußen (rechts) ist stolz auf sein Team. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Feuerwehr-Chef betont: Aufnahmen sind komplett authentisch

Drei Besonderheiten hebt der WDR hervor: Bei der jüngeren Zielgruppe zwischen 35 und 55 Jahren erhöht sich der Marktanteil auf 9,4 Prozent. Und: „Feuer und Flamme“ ist in der ARD-Mediathek mit bislang 1,7 Millionen Aufrufen ebenso ein Renner wie im WDR-YouTube-Kanal mit zwei Millionen Klicks.

Für Simon Heußen kommen die Zahlen nicht überraschend. „,Feuer und Flamme’ ist komplett authentisch“, sagt der Feuerwehr-Chef. Die Fernsehbilder, aufgenommen mit Body-Cams, mit denen die Retter ausgestattet werden, geben die Einsätze eins zu eins wieder. „Es gibt keinen Kommentar aus dem Off, sondern ausschließlich Originaltöne. Alle Kolleginnen und Kollegen reden dabei frei weg vor der Kamera, ohne dass sie das vorher trainiert hätten. Das finde ich selbst sehr bemerkenswert“, so Heußen. All dies, komponiert mit einem dramaturgisch geschickten Bildschnitt und einer passenden Musikauswahl, mache das Format einzigartig – und zum Quoten-Garanten.

Teamgeist prägt die harte Arbeit

Neben den Einsätzen sind es die sympathischen Charaktere der Bochumer Feuerwehr, die dem Fernsehpublikum bei der (so der WDR) „Dokutainment“-Reihe zunehmend vertraut werden. Von Notfallsanitäterin Katrin bis zum Zugführer Johannes: Gebannt hört man zu, wenn die Profis von ihrem Job erzählen. Stets spürbar: die Passion für ihre Profession. Sowie die Kameradschaft und der Teamgeist, die die gefährliche Arbeit prägen.

Episoden montags um 20.15 Uhr im Dritten

Die beiden letzten Episoden der vierten Staffel von „Feuer und Flamme“ sind an den nächsten beiden Montagen (31. Mai, 7. Juni) um 20.15 Uhr im WDR-Fernsehen zu sehen.

Folge 5 zeigt u.a. die Rettung einer Pkw-Fahrerin nach einem schweren Verkehrsunfall und eine Höhenrettungs-Übung mit Suchhunden.

Ebenfalls montags steht schon immer die nächste Folge in der ARD-Mediathek zur Verfügung.

Genau das ist Simon Heußen wichtig. „Ohne Zusammenhalt funktioniert Feuerwehr nicht. Bei uns zählt nur das Kollektiv. Vor allem das soll im Fernsehen rüberkommen. Ich wollte nie ein ,Toto & Harry bei der Feuerwehr’.“

Dritte Bochum-Staffel ist für Anfang 2022 geplant

„Feuer und Flamme“ geht weiter. In diesen Tagen enden die Dreharbeiten für die dritte Bochum-Staffel. Die Ausstrahlung ist laut WDR für Anfang 2022 geplant.