Bochum. In einer Bar in Bochum gibt es jetzt ein Coworking Space. Noch während der Laptop zugeklappt wird, kann man bald das Feierabendbier bestellen.
Tagsüber arbeiten, wo abends Bier getrunken wird: Das geht jetzt mitten im Bermudadreieck in der Bar „Miss Hops“ in Bochum. In Kooperation mit dem Unternehmen „Two Stay“ ist ein sogenanntes Coworking Space entstanden. Selbstständige, aber auch Angestellter, die das Homeoffice satt sind, können sich tageweise einen Platz zum Arbeiten mieten – WLAN, Wasser und Kaffee inklusive.
Die Idee, dort, wo eigentlich abends und nachts das Leben pulsiert, ein Coworking Space zu eröffnen, hatten Dorothea Haider und Cecilia Chiolerio aus München bereits vor zweieinhalb Jahren. Corona gab es da noch nicht. Ihre Idee: „Wir wollten die Stadtviertel lebendig machen, in denen tagsüber nichts los ist, und Raum zur Verfügung stellen, der sonst nicht genutzt wird“, erklärt Haider.
Coworking Space mitten im Bermudadreieck
Das Bochumer „Miss Hops“ ist der zehnte Standort von „Two Stay“ und der erste im Ruhrgebiet. „Wir haben gesehen, dass der Bedarf hier besteht“, meint Haider. Weitere Standorte in der Umgebung sollen folgen. „Am ersten Tag waren direkt Leute da“, bestätigt Christof Koziol, Betriebsleiter der Bar im Bermudadreieck.
Das erste Bochumer Restaurant muss in Corona-Krise aufgeben In seinem Bekanntenkreis gebe es viele Leute, die durch Corona im Homeoffice sind. „So kommt man ein bisschen raus, sieht etwas andere. Ich finde die Idee spannend, auch für viele Studierende“, so Koziol. Finanziell profitieren am Ende beide Seiten – zum einen das „Miss Hops“, zum anderen das Unternehmen „Two Stay“.
Nahtloser Übergang von Arbeit zu Feierabendbier
6 Euro kostet es, sich spontan einen Arbeitsplatz für einen halben Tag zu mieten, der ganze Tag kostet 12 Euro. Um 8.30 Uhr öffnet ein sogenannter Space-Captain den Laden. Es handelt sich dabei um Personen, die selbst im Coworking Space arbeiten, gleichzeitig vor Ort den Überblick behält. Bis 17.30 Uhr dient das „Miss Hops“ montags bis freitags als Arbeitsplatz. „Dann ist auch ein nahtloser Übergang möglich, man kann sich das erste Bier bestellen, während man den Laptop gerade zuklappt“, so Mitgründerin Haider, die hofft dass trotz Pandemie bald wieder klappt.
Im „Miss Hops“ ist Platz für 20 Leute – zwischen den Arbeitsplätze befinden sich mindestens 1,5 Meter Abstand. Unter anderem deshalb ist die Öffnung trotz Corona möglich. In der Weiterentwicklung der Arbeitswelt durch die Pandemie sieht das Unternehmen „Two Stay“ eine Chance: „Wir denken und hoffen, dass die Leute sich künftig immer mehr ihre Zeit selbst einteilen können“, sagt Haider. Diesen Leuten möchte sie Platz geben. Und schon jetzt falle auf – immer häufiger kommen auch Festangestellte und nicht mehr hauptsächlich Selbstständige.
Weitere Informationen zum Coworking Space im „Miss Hops“ gibt es hier: twostay.work/coworking-misshops-bochum/