Bochum. Die Wirtschaftsentwicklung will den Bochumer City-Einzelhandel stärken. Viele Leerstände bereiten der Stadt Sorge. Das soll sich nun ändern.

Die Stadt Bochum sieht sich in der Corona-Krise auf dem richtigen Weg in ihrem Konzept zur Weiterentwicklung der Innenstadt. Der Chef der Bochumer Wirtschaftsentwicklung, Ralf Meyer, räumte zwar ein, dass nach dem langsamen Wiederhochfahren des Einzelhandels die Umsätze noch nicht wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht hätten, doch: „Es geht zwar schleppend, doch das Leben in der Innenstadt nimmt wieder Form an.“

Förderprogramm des Landes

Um jedoch Einzelhändler gerade in der Krise zu unterstützen und sie zu motivieren, trotzdem weiterzumachen, will sich die Stadt an einem Förderprogramm des Landes beteiligen. Es sehe etwa vor, bei schlingernden Geschäften für einen gewissen Zeitraum die Mietzahlungen ganz oder teilweise zu übernehmen. Für eine Teilnahme an diesem Projekt wolle sich die Stadt bis zum 15. Oktober bewerben. Außerdem gehe es jetzt darum, kleinere Geschäfte bei der Digitalisierung zu unterstützen. „Trotzdem benötigen wir natürlich weiterhin den stationären Handel, den wird es auch künftig geben“, so Meyer.

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Leben für leerstehende Geschäfte

Derzeit verzeichnet das aktuelle Leerstandskataster der Stadt für die City, 89 Leerstände beim Handel bei insgesamt 897 Geschäften. Hochgerechnet auf den Umsatz, so Meyer, handele es sich um einen Leerstand von zwischen 5 und 6 Prozent nach Volumen. Für sichtbar leerstehende Ladenlokale werden weiterhin Wege gesucht, sie mindestens vorübergehend wieder mit Leben zu füllen, sie zu „bespielen“. Als Beispiel wurde an das Projekt „Kultur Uhle“ in der zum Abriss vorgesehenen ehemaligen Gaststätte am Dr.-Ruer-Platz erinnert.

Die Wirtschaftsentwicklung ist dabei froh, dass die Pandemie laufende Projekte, wie etwa den Bau des neuen Viktoria-Karrees auf dem Gelände des früheren Justizzentrums oder das Haus des Wissens mit der geplanten Markthalle nicht gestoppt habe. Probleme bereite derzeit die Situation im City-Pont/Drehscheibe, wo es zu einer merklichen Ausdünnung des Angebotes gekommen ist. Hier will die Wirtschaftsentwicklung aktiv an einem neuen Konzept mitgestalten. Möglicherweise könnten Büros ins Teilbereichen einziehen. Hier werde es, so Meyer eine „klare Konzeption“ geben.

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Büromarkt gut aufgestellt

Während die Leerstände beim Handel mit Sorge betrachtet werden, wünscht sich die Stadt bei den Büroflächen durchaus einen höheren Leerstand, der liege derzeit bei rund drei Prozent, besser wären 8-9 Prozent. Es sei zu beobachten, dass Unternehmen vermehrt Büros gerade in der Innenstadt suchen und nicht unbedingt auf der grünen Wiese bauen wollten. Wie stark derzeit der Büromarkt sei, habe sich insbesondere bei der Vermarktung der Opelfläche, Mark 51/7, gezeigt.

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