Bochum-Harpen. Umzug und Schützenfest fallen aus. Dennoch plant der BSV Bochum-Harpen die Fortsetzung der Maischützen-Tradition. Allerdings anders als sonst.

Eigentlich wäre es am Samstag, 24. März, wieder so weit: Mit der Ausgrabung der Eiche im Bockholt hätte das Maiabendfest seinen Höhepunkt erlebt. Doch in Folge der Corona-Pandemie müssen Umzug und Schützenfest erneut komplett entfallen. An einem „geheimen Ort“ in Bochum-Harpen soll trotzdem die Tradition erhalten bleiben, wie der Bürger-Schützen-Verein bekannt gab.

Maiabendfest in Bochum: Veranstalter trotzen Corona – und hoffen auf den Herbst

Jetzt richten sich alle Blicke auf das Harpener Dorffest im August. Der Förderverein Harpen hofft, dass es stattfinden kann. Durch die Corona-Schutzverordnung des Landes NRW sind bis zum 31. Mai alle Großveranstaltungen und Feste untersagt. „Zu unser aller Schutz haben wir daher alle Festivitäten in Harpen abgesagt“, erklärt Hans-Heinrich Albert, Vorsitzender des BSV Harpen 1874.

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Als Mitveranstalter des Maiabendfestes sieht sich der Verein besonders in der Pflicht, auf Sicherheit und Gesundheit zu achten. „Daher bitten wir alle Harpener um Zurückhaltung“, betont Albert. Die Enttäuschung darüber, dass das Traditionsfest zum zweiten Mal in Folge nicht gefeiert werden kann, ist trotzdem riesengroß. „Ich verstehe die Menschen und deren Sehnsucht nach Normalität. Ich wünsche mir auch das Fest zurück, aber wir wollen nichts riskieren.“

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Stattdessen hoffen neben dem BSV und andere Harpener Vereine „auf das zweite Halbjahr“, wagt Hans-Heinrich Albert einen vorsichtigen Blick voraus. „Trotzdem soll auch in diesem Jahr die Maischützen-Tradition fortgesetzt werden“, betonte Albert.

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Auf WAZ-Anfrage verriet der BSV Harpen, dass am kommenden Samstag „an einem geheimen Ort“ die Eiche an die Bochumer Maiabendgesellschaft übergeben werden soll. „Natürlich unter Einhaltung aller Vorgaben – mit Masken, Abstand und in ganz kleiner Besetzung. Und leider ohne Zuschauer.“

Bochum: Planungen für das Harpener Dorffest stehen

Das zweite große Fest in Harpen ist das Dorffest, welches die traditionelle Harpener Kirmes mit einem beliebten Stadtteilfest verbindet. Vom 20. bis 23. August soll es rund um die St.-Vinzentiuskirche wieder stattfinden. Wenn es die Covid-19-Situation dann zulässt. „Das Dorffest ist voll durchgeplant und könnte daher stattfinden“, versichert Olaf Kipper vom Förderverein Harpen.

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Dazu hat der Verein Verträge „unter Vorbehalt“ mit Musikern und Künstlern abgeschlossen. „Das heißt, wenn das Dorffest pandemiebedingt nicht stattfindet, entstehen dem Förderverein keine Kosten“, so Kipper.

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Auch bei Bochum Marketing stehen die Vorbereitungen, wie Oliver Osthoff, Leiter des Veranstaltungsmanagements, auf WAZ-Anfrage bestätigt. „Grundsätzlich ist der Planungsstand so, dass die Schausteller die Standflächenverträge bekommen haben und wir sehr hoffen, dass die Veranstaltung stattfinden kann.“

Pläne für weitere Veranstaltungen

Noch will niemand in Harpen die Hoffnung aufgeben. Auch nicht beim BSV Harpen und beim Musikzug Harpen, die laut Hans-Heinrich Albert für den Zeitraum Oktober bis Dezember bereits Pläne für eine „Oldie-Party“ und eine „Rocknacht“ geschmiedet haben. Weitere Informationen werden dazu auf www.bsv-harpen.de und www.musikzug-harpen.de bekannt gegeben werden.

Der Förderverein Harpen arbeitet auch während der Corona-Pandemie weiter am Projekt „neues Bürgerhaus Harpen“, welches an der Stelle des jetzigen ehemaligen Amtshauses am Harpener Hellweg neu gebaut werden soll. Weitere Informationen auf www.bochum-harpen.de .

Bochum Marketing steht dazu in regelmäßigen Austausch mit den Akteuren in Harpen. „Letztlich hängt es aber davon ab, ob eine Durchführung des Dorffestes von den Behörden genehmigt werden kann oder nicht.“ Und dies ist derzeit noch völlig offen.

Aus der Bezirksvertretung Nord kam die Idee, ob man nicht beispielsweise die „traditionelle Eröffnung“ des Dorffestes auch als „virtuelles Fest“ feiern könnte. „Entweder alles oder nichts. Auch ein Teilevent bedeutet Ansteckungsgefahr und dieses Risiko werden wir nicht verantworten“, steht Olaf Kipper dem Vorschlag skeptisch gegenüber.

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Ähnlich bewertet Hans-Heinrich Albert den Vorschlag nach einem „Livestream“ der Eichausgrabung am Maischützenwochenende. Die Sicherheit gehe vor. „Wir hoffen, aber wir glauben noch nicht wirklich daran, dass es stattfinden kann“, beschreibt Olaf Kipper im Hinblick auf das Harpener Dorffest 2021. Und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.