Bochum. Wegen Vergewaltigungen seiner Freundin steht ein Bochumer vor Gericht. Er soll sie auch mit einer Schlinge am Hals in Todesangst versetzt haben.
Sollten sich die Vorwürfe vor dem Landgericht Bochum als zutreffend herausstellen, droht dem 31-jährigen Angeklagten eine jahrelange Haftstrafe. Es geht um besonders brutale Vergewaltigungen, um bizarre Gewaltpraktiken und um Freiheitsberaubung.
Laut Anklage soll der Bochumer zwischen Frühsommer 2019 und Ende September 2020 seine damalige Freundin (28) immer wieder misshandelt haben. Erst in seiner Wohnung in Hofstede, dann, als die Stadtwerke dort den Strom abgestellt haben, in seiner neuen Bleibe im Keller seines Kiosks in Wattenscheid.
Frau soll eine Schlinge um den Hals gelegt bekommen haben
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Insgesamt werden ihm acht Übergriffe vorgeworfen. In der Anklage ist neben Vergewaltigungen auch von Würgen die Rede, von massivem Haareziehen, von Schlägen in den Bauch und ins Gesicht und vom Bewerfen mit Schnapsflaschen. Einmal soll er sie mit Kreppband und Seilen gefesselt und ihr eine Schlinge um den Hals gelegt haben. Versuche der Frau, die Schlinge zu lockern, habe er gewaltsam verhindert. Schwindel, Atemnot und Todesangst habe die Frau gehabt, sagt der Staatsanwalt.
Ein weiteres Mal soll der Angeklagte diverse Flaschen mit Alkohol und Desinfektionsmitteln ausgeschüttet und gedroht haben, diese anzuzünden und die Frau mit den Scherben „abzustechen“.
Mutmaßliches Opfer soll ihre Anschuldigungen wieder zurückgenommen haben
Am Ende zeigte die Frau ihn an. Seit einem halben Jahr sitzt er in U-Haft.
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Die Sachlage scheint sehr unübersichtlich, denn die Frau soll die Vorwürfe wieder zurückgenommen haben, zurzeit aber „total untergetaucht“ sein, wie die Verteidigung erklärte. Am 14. April ist die Frau als Zeugin geladen. Der Verteidiger sagte, dass sein Mandant zumindest in Teilen zu Unrecht belastet werde.