Bochum-Harpen. Die Gemeinde Lobetal öffnet ab sofort ihren Ostergarten. Der Rundgang wird von einer App begleitet. Auf dem Programm stehen auch Spiele

Etwas versteckt befindet sich zwischen dem Gemeindehaus der Gemeinde Lobetal aus Bochum und einem Wohnhaus der Eingang zu einem Garten der besonderen Art. Ein hellblaues Banner aus Stoff, das zwischen den Häusern gespannt ist, verrät, dass es sich um einen Ostergarten handelt. Ein Projekt, was vor allem aufgrund der Corona-Pandemie entstanden ist. Denn auch in der Gemeinde Lobetal kann dieses Jahr erneut kein gewöhnlicher Ostergottesdienst stattfinden.

Ostergarten in Bochum regt zum Nachdenken über Weltgeschehen an

Gemeinschaftspastorin Birgit Hasenberg möchte trotzdem einen Ort anzubieten, an dem sich die Gemeindemitglieder treffen können, um „die Passionszeit zu erfahren“. Die Besucher sind unter anderem eingeladen, einen Baum zu schmücken, an einer Fußwaschung teilzunehmen und die Szene des letzten Abendmahls auf sich wirken zu lassen. Schon zur Weihnachtszeit bereite die Gemeinde in ihrem Garten die Weihnachtsgeschichte auf. Seit Ende Januar wurde der Ostergarten mit einem Team von acht Leuten geplant. Der Ostergarten ist als Kreuzweg angelegt und besteht aus 13 Stationen, die das Leben Jesu beschreiben. Vor allem die Ostergeschichte wird thematisiert. Auf dem Rundgang sollen die Besucher anhand der Geschichte über aktuelle Geschehnisse in der Welt und der eigenen Umgebung reflektieren. „Es gibt spielerische Elemente, aber nicht nur“, verspricht Hasenberg. Die Erzählung sei gerade in der aktuellen Zeit von Relevanz, betont sie und verweist etwa auf die Lage diskriminierter oder von Gewalt betroffener Menschen in aller Welt. „Wo setzen wir uns als Menschen gegen Demütigung und Gewalt ein?“, fragt sie.

Stationen können mit einer App erkundet werden

Der Garten kann auf zweierlei Arten durchgangen werden. Um das Angebot familienfreundlich zu gestalten, habe sich die Gemeinde zunächst auf eine digitale Begleitung des Rundgangs über die App „Actionbound“ entschieden, berichtet Annette Salberg, Küsterin der Gemeinde. Die App kann entweder zu Hause oder vor Ort heruntergeladen werden. Über einen QR-Code, der am Eingang des Gartens aushängt, wird der digitale Rundgang gestartet. Mit einem Quiz, Spielen und Audiodateien sollen vor allem Familien mit jüngeren Kindern gelockt werden. Alternativ kann die Runde auch mit einem Flyer beschritten werden, der Bibelzitate sowie reflektierende Fragen zu den Stationen enthält. Hasenberg nennt das die „meditative Art“, den Garten zu erleben. Ein Teil der Ausstellung geht schonungslos vor. So ertönt über eine Audiodatei aus der App die mehrminütige Aufforderung eines aufgebrachten Volkes, Jesus zu kreuzigen und zu beseitigen. Zudem ist von Folter und Demütigung die Rede. „Es ist sehr eindrücklich, aber das muss man auch aushalten. Es gehört zur Geschichte“, meint Hasenberg dazu. Selbstverständlich könne man jedoch auch weiter schalten und nach eigenem Ermessen Teile des Rundgangs in der App überspringen.

Garten ist bis zum 11. April geöffnet - keine Anmeldung nötig