Bochum. Die Garderobe des Bochumer Theaters steht ab sofort für Corona-Abstriche bereit. Jeder kann sich gratis testen lassen. Eine Anmeldung ist nötig.

Über Jahrzehnte standen die Menschen hier geduldig in der Schlange, um ihre Mäntel abzugeben: Jetzt wird die Garderobe des Schauspielhauses Bochum einer vorübergehenden neuen Nutzung zugeführt. Ab Donnerstag, 25. März, verwandelt sich das Foyer des Theaters zum Corona-Testzentrum.

Jeder Bürger kann sich hier unkompliziert testen lassen. „Das dauert keine zwei Minuten und ist für jeden komplett kostenfrei“, sagt Benjamin Wobig aus dem Regionalvorstand der Johanniter-Unfallhilfe, die das Testzentrum gemeinsam mit dem Arbeiter-Samariter-Bund und der Stadt Bochum betreibt.

Wie meldet man sich für den Test an?

Damit es zu keinen langen Schlangen vor dem Schauspielhaus kommt, ist es nötig, sich vorher anzumelden, um einen Termin für die Testung zu bekommen. Dies funktioniert am besten online über die Website www.bürgertest-bochum.de

Dort kann man sich einen freien Testtermin mit exakter Uhrzeit im Schauspielhaus aussuchen. Als Bestätigung bekommt man einen QR-Code aufs Handy, den man am Einlass vorzeigen muss. Auch das Testergebnis wird den Besuchern etwa 10 bis 15 Minuten nach dem Test aufs Smartphone übermittelt.

„Wir arbeiten gerade daran, das Verfahren etwas zu vereinfachen, sodass bald kein QR-Code mehr nötig ist“, sagt Wobig. „Dann reicht die schliche Bestätigung, die man hier vorzeigen muss, aber das dauert leider noch ein wenig.“ Etwa ein bis zwei Woche Testungen pro Woche sind für jeden Bochumer kostenlos möglich.

Was insbesondere für einige Ältere wichtig sein dürfte: Wer keinen Zugang zum Internet hat, kann auch unangemeldet zum Testzentrum kommen. „Bei denen kümmern wir uns hier vor Ort um das Anmeldeverfahren“, meint Wobig. „Da dürfen nur nicht 500 Menschen auf einmal hier stehen, weil wir dann an unsere Kapazitätsgrenzen gelangen. Wesentlich einfacher ist es, wenn man sich vorher über die Website einen Termin geben lässt.“

Wie wird getestet?

Etwa 2500 Abstriche pro Woche sollen künftig im Schauspielhaus stattfinden, berichtet Fiona Rode, Geschäftsführerin vom Bochumer Arbeiter-Samariter-Bund. Dabei angewendet wird der sogenannte POC-Antigen-Schnelltest. Anders als beim PCR-Test wird dieser nicht im Labor, sondern direkt vor Ort ausgewertet. Sechs Mitarbeiter in Schutzausrüstung kümmern sich vor Ort um die Testung, die direkt in der Garderobe im Foyer Theaters stattfindet.

Gut zu wissen: „Beim POC-Test nehmen wir den Abstrich über die Nasenmuschel und nicht tief im Rachen“, erklärt Benjamin Wobig. So wird nur im vorderen Nasenbereich abgestrichen, was nicht annähernd so unangenehm ist wie das Bohren mit dem langen Stäbchen tief hinten drin.

Wann ist das Testzentrum geöffnet?

Das Testzentrum im Schauspielhaus (Königsallee 15) ist montags bis freitags von 12 bis 20 Uhr sowie samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Ob auch während der Osterfeiertage getestet werden kann, sei noch nicht ganz klar, meint Wobig. Die Verantwortlichen rechnen mit etwa 60 Abstrichen pro Stunde. 2500 Schnelltests pro Woche stehen dem Theater-Testzentrum zur Verfügung.

Susanne Winnacker, stellvertretende Intendantin des Schauspielhauses, freut sich über das Angebot an dieser ungewöhnlichen Location: „Es war unser Vorschlag, das Theaterfoyer dafür zur Verfügung zu stellen“, sagt sie. „Dass dies so rasch umgesetzt werden konnte, ist sehr gut.“

So könne das Testzentrum durchaus auch bei einer möglichen Wiedereröffnung des Theaters von Bedeutung werden: „Natürlich hoffen wir, dass diese Testmöglichkeiten vor Ort dazu beitragen, dass das Schauspielhaus bald vor getestetem Publikum spielen kann. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass es Wirklichkeit werden kann.“

Info: 86 Corona-Testzentren in ganz Bochum

Mit dem neuen Testzentrum im Schauspielhaus verfügt die Stadt nunmehr über 86 Teststellen. Neben Arztpraxen und Apotheken gehören dazu auch private Testzentren sowie der Drive-In des Gesundheitsamtes am Harpener Feld.

Einen aktuellen Überblick über alle Corona-Testzentren in Bochum gibt es auf bochum.de/corona