Bochum. Der Ruhrverband appelliert an die Bochumer, nicht unnötig Wasser zu verbrauchen. Hintergrund: Auch dieser Winter war wieder relativ regenarm.

Der Ruhrverband bittet die Bürger in Bochum darum, kein Trinkwasser zu verschwenden. „In Zeiten des Klimawandels gilt es, mit den vorhandenen Wasservorräten sorgsam und maßvoll umzugehen.“ Der Betreiber der Talsperren, die auch die Menschen in Bochum mit frischem Wasser versorgen, sagte dies, weil es auch in diesem Winter wieder deutlich weniger geregnet hat.

Am Donnerstagvormittag (11.) lag der für Bochumer maßgebliche Ruhrpegel bei Hattingen bei 1,39 Metern. Das liegt nur 35 Zentimeter über dem langjährigen Durchschnittswert für „Mittleres Niedrigwasser“ – und 57 Zentimeter unter dem Durchschnittswert „Mittlerer Wasserstand“. Der Durchfluss pro Sekunde lag am Donnerstagvormittag bei 30,9 Kubikmeter - durchschnittlich sind aber 68,7.

Niederschlagsdefizit von 13 Prozent

Selbst die Schmelze des vielen Schnees Mitte Februar hatte kaum Auswirkungen auf den Pegelstand gehabt.

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„Der Winter 2020/2021 war im Ruhreinzugsgebiet wieder einmal trockener und wärmer als im langjährigen Mittel“, teilt der Ruhrverband mit. „Das haben die Auswertungen des Ruhrverbands für die Monate Dezember, Januar und Februar ergeben.“ Im Dezember sei 30 Prozent weniger Niederschlag gefallen, im Januar 14 Prozent mehr und im Februar wiederum 23 Prozent weniger als im langjährigen Vergleichszeitraum . „Das macht für den gesamten Winter unterm Strich ein Niederschlagsdefizit von 13 Prozent. Im Ranking der trockensten Winter seit Aufzeichnungsbeginn ergibt das einen Platz im vorderen Drittel.“

Talsperren bevorraten weniger Wasserstand im langjährigen Mittel

Die Folgen des wenigen Regens, so der Ruhrverband: „Das Talsperrensystem des Ruhrverbands ist mit einem für die Jahreszeit unterdurchschnittlichen Stauinhalt in den Frühling 2021 gestartet.“

Allerdings betont er auch, dass er „trotzdem gut vorbereitet“ sei, sollte der kommende Sommer ähnlich trocken verlaufen wie in den vergangenen drei Jahren.

Trotz der relativen Trockenheit ist der Wasserverbrauch in Bochum angestiegen: Pro Tag und Kopf verbrauchten die Bochumer zuletzt 123 Liter Trinkwasser, wie die Stadtwerke auf Anfrage mitteilten. Im Jahr 2020 lagen die Verbrauchswerte um 2,7 Prozent über denen aus dem Jahr 2019.

Dieser Winter war auch wärmer als der vorherige

Mit einer mittleren Temperatur von 2,2 Grad war der Winter 2020/2021 auch wärmer als im langjährige Mittel – um 0,9 Grad. Allerdings war er mit 2,8 Grad Unterschied deutlich kälter als der Vorjahreswinter 2019/2020, der der zweitwärmste je gemessene Winter im Ruhreinzugsgebiet war.