Bochum. Im Prinz-Regent-Theater hat Corona alles durcheinander gewirbelt. Aber man reagiert flexibel: mit gleich zwei Live-Premieren im Internet.
Das Prinz-Regent-Theater (PRT) steht wie alle Bochumer Kulturbetriebe weiter auf „stand by“: man ist eingeschaltet, aber inaktiv. Der Corona-Lockdown dauert an, eine Öffnung der Theater insgesamt ist vorläufig nicht abzusehen.
Präsenz-Spielbetrieb in Bochum ist weiter ausgesetzt
Im Privattheater an der Prinz-Regent-Straße läuft die Arbeit hinter den Kulissen gleichwohl weiter, auch wenn an Live-Vorstellungen erst einmal nicht zu denken ist. Wann ein Präsenz-Spielbetrieb wie auch immer organisiert wieder anlaufen kann, darüber möchte PRT-Geschäftsführerin Anne Rockenfeller nicht spekulieren: „Das entscheidet sich Tag für Tag, je nachdem wie die Pandemie und damit der Lockdown sich noch entwickelt.“
Reihe der Live-Streamings wird im März fortgesetzt
Keine schönen Zeiten also für ein Theater, das auf langfristige, verbindliche Planung ebenso angewiesen ist wie auf regelmäßige Publikumseinnahmen, deren Ausbleiben den Etat belastet. Um nicht ganz in Vergessenheit zu geraten, hatte man im Prinz-Regent-Theater schon früh online basierte Formen der Theatervermittlung ausprobiert. Die Reihe der Livestreams wird im März fortgesetzt, verschiedene Projekte sind im Anstich.
Kontakt Prinz-Regent-Theater
Eintrittskarten für die virtuellen Aufführungen im Prinz-Regent-Theater kann man über die Webseite (www.prinzregenttheater.de) ordern. Dort gibt’s auch einen Überblick über den Spielplan und die aktuell gültigen Bschränkungen wegen der Corona-Pandemie.
Das Prinz-Regent-Theater ist telefonisch unter 0234/77 11 17 und per E-Mail unter (info@prinzregenttheater.de) erreichbar.
2019 veranstaltete das PRT in Kooperation mit dem Theater Rottstraße 5 und dem Zeitmaul-Theater unter dem Titel „Spiel.Frei.Gabe“ einen Wettbewerb für neue Dramatik. „Im April 2020 hätte entsprechend die Doppel-Uraufführung der prämierten Stücke ,Die Hausherren’ von Rafael Ossami Saidy und ,Grünes Licht’ von Carina Eberle auf der PRT-Bühne stattfinden sollen“, denkt Anne Rockenfeller zurück.
Wenigstens „Die Hausherren“ konnte den ursprünglich geplanten Termin am 23. April 2020 – also im ersten Lockdown - halten, da Regisseurin Damira Schumacher mit dem PRT zusammen Neuland betrat, indem sie die Produktion kurzerhand ins Internet verlagerte.
Publikum kann sich live zuschalten
„Diese Aufführung dürfte eine der ersten deutschsprachigen Videokonferenz-Produktionen überhaupt gewesen sein“, so Rockenfeller: Die beiden Schauspieler agierten von zu Hause aus für das zugeschaltete Publikum.
Es hat sich probentechnisch einiges getan seitdem, so dass nun sowohl „Die Hausherren“ als auch „Grünes Licht“ bühnenfertig sind – und als solche auch in Form von Livestreams aus dem Prinz-Regent-Theater hinaus in die Welt gehen. „Grünes Licht“ (Regie: Ruth-Esther Mensah) feiert am Freitag, 12. März um 19.30 Uhr Streaming-Premiere, „Die Hausherren“ am Sonntag, 14. März, um 18 Uhr. Es spielen: Maximilian Strestik und Helge Salnikau.
Weitere Online-Vorstellungen sind für den 27. und 28. März vorgesehen.
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Die virtuelle Lösung ist mehr als eine Notstopfen, schließlich handelt es sich um eine vollwertige Theaterproduktion. Was aber nicht heißt, dass damit die beste aller Theaterwelten schon erreicht wäre. „Wir wünschen uns natürlich am meisten, dass – hoffentlich bald – beide Inszenierungen auch live vor Publikum stattfinden können“, so Anne Rockenfeller.