Bochum. 300 Stadtwaldflächen mit einer Größe von 1000 Hektar gibt es in Bochum. Noch in diesem Jahr soll ein neuer Wald hinzukommen.

Kurz vor dem Ende der Baumfällperiode haben in Bochum wieder die Motorsägen gekreist. Die Empörung über den Verluste Hunderter Bäume, die entweder Bauprojekten weichen müssen oder der Forstauslese zum Opfer gefallen sind, ist bei vielen Menschen groß. Nun gibt es womöglich für alle Naturfreunde Grund zur Freude. Bochum soll einen neuen Wald bekommen.

Entstehen soll er im Stadtteil Langendreer zwischen Friedhof und Hauptstraße. Auf dem zwei Hektar großen Areal könnte von Oktober an die Anpflanzung von 50 bis 60 Zentimenter großen Setzlingen beginnen – vorausgesetzt die Bezirksvertretung spricht sich in zwei Wochen dafür aus und das Regionalforstamt genehmigt einen entsprechenden Antrag. Zwischen 35.000 und 40.000 kleine Bäume werden gepflanzt. Über viele Jahre hinweg wird daraus, so Bochums Baum-Manager Marcus Kamplade, durch Ausdünnung und Dominanz dann eine kleinere Zahl von Bäumen über die nächsten Jahrzehnte stehen bleiben. 267.000 Euro wird die Pflanzaktion kosten.

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Reinheitsgebot muss beachtet werden

Sieben Baumarten sind für den Laubmischwald vorgesehen: Traubeneiche, Eberesche, Hainbuche, Baumhasel, Elsbeere, Feldahorn und Esskastanie. „Wir haben Baumarten gewählt, die als Klimabäume dienen, die insektenfreundlich sind und die – wie im Fall der Elsbeere – zum Teil auch ein wenig in Vergessenheit geraten sind“, so KIamplade. Und: Bei den Baumpflanzen sei es wie beim Bier: „Wir müssen das Reinheitsgebot beachten. Angepflanzt werden darf nur heimisches zertifiziertes Saatgut.“ Am Waldrand ist eine Bepflanzung mit Straucharten wie Kornelkirsche, Roter Hartriegel, Hundsrose, Schneeball und Heckenkirsche geplant. Auch sie seien insektenfreundlich.

Etwa 1000 Hektar Stadtwald hat Bochum. Die größte Waldfläche hat mit etwa 100 Hektar der Weitmarer Holz. Neben den etwa 300 städtischen Waldflächen gibt es weitere 300 Hektar Privatwald. Also stehen auf 13 Quadratkilometer Stadtgebiet Wald. Bochums gesamt Stadtgebiet umfasst etwa 145 Quadratkilometer.

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Zwei weitere Flächen kommen für Wälder in Frage

Ins Auge gefasst für neue Wälder hat die Verwaltung auch noch zwei weitere Gebiete, die sich kurzfristig indes nicht bepflanzen lassen. Anders als in Langendreer ist die Stadt dort nicht Eigentümer In Hiltrop-Bergen an der Bergener Straße kommt ein etwa drei Hektar großes Gelände in Frage, das derzeit noch landwirtschaftlich genutzt wird. Und an der Ruhraue in Stiepel hat ein etwa vier Hektar großes Gelände an der Rauendahlstraße Waldpotenzial. „Das wäre optimal, um einen Auenwald zu errichten“, sagt Marcus Kamplade. Eine der Voraussetzungen für die Walderweiterungen sei es, keine Insellösungen, sondern Anschlüsse an bestehende Wälder zu schaffen.

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