Bochum. Gute Nachricht: Deutlich mehr Bochumer werden bei Corona-Impfungen bevorzugt, etwa chronisch Kranke. Aber die schlechte Nachricht folgt sogleich.

Die Corona-Schutzimpfungen in Bochum sollen ab der nächsten Woche ausgeweitet werden. Schwer erkrankte Menschen, die auf der Priorisierungsliste vorgerückt sind, müssen aber noch bis mindestens bis Ende des Monats warten. Denn der Impfstoff wird anfangs bei weitem nicht für alle reichen.

Die im Dezember gestarteten Erst- und Zweitimpfungen bei Bewohnern und Mitarbeitern in den Altenheimen (bisher 16.000) stehen vor dem Abschluss. Weit vorangeschritten sind auch die Impfungen in den Krankenhäusern (12.000). Aktuell werden im Impfzentrum Senioren über 80 Jahre sowie Mitarbeiter von Pflege- und Rettungsdiensten versorgt. Bislang gab es im Ruhrcongress laut Stadt rund 7200 Erstimpfungen – davon 4500 bei den Ü-80-Senioren.

Corona in Bochum: Mehr als 15.000 Senioren warten noch auf die Impfung

Mehr als 15.000 hochbetagte Bochumer warten somit noch auf den Biontech-Pieks, etliche haben noch immer keinen Termin. Bis die höchste Altersgruppe mit allen Erst- und Zweitimpfungen durch ist, wird es trotz steigender Impf-Dosen noch bis April/Mai dauern, ehe die über 70-Jährigen an der Reihe sind (dann voraussichtlich auch in Hausarzt-Praxen).

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Gleichwohl haben kurzfristig weitere Berufs- und Personengruppen ein Recht auf die Impfung. Ab dem 8. März sind das u. a. Beschäftigte in Kindertagesstätten, Lehrer in Grund-, Förder- und Sonderschulen sowie Polizisten. „Sie erhalten über ihren Arbeitgeber ein Informationsschreiben, wie sie einen Impftermin vereinbaren können“, kündigt die Stadt an.

Chronisch Kranke rücken vor

Ab Ende März dürfen auch Menschen bevorzugt geimpft werden, die wegen einer Vorerkrankung ein erhöhtes Risiko haben, nach einer Corona-Infektion einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf zu erleiden. Dazu gehören Patienten mit Demenz, Autoimmun-, Asthma- und schweren Herzerkrankungen, Krebs sowie chronischen Lungenerkrankungen.

Wer zu dieser Gruppe gehört, muss einen Impfantrag mit ärztlichem Attest beim Gesundheitsamt einreichen. „Die medizinische Berechtigung des Antrags wird in jedem Einzelfall durch die Deutsche Rentenversicherung geprüft“, kündigt die Stadt an.

Stadtdirektor sieht „erhebliche Herausforderungen“

„Viele Menschen warten auf die Ausweitung des Impfangebots. Wichtig ist jedoch, dass in den nächsten Wochen auch genug Impfstoff in den Kommunen ankommt, um allen Berechtigten ein Impfangebot machen zu können“, erklärt Stadtdirektor Sebastian Kopietz und konstatiert: „Erneut hat uns das Land sehr kurzfristig eine neue, sehr komplexe Regelung mitgeteilt, die die Städte vor erhebliche organisatorische Herausforderungen stellt.“

Heißt übersetzt:: Das Land macht es sich einfach. Und: Es könnten erneut Erwartungen geschürt werden, die mangels Impfstoff vorerst nicht erfüllt werden. Viele über 80-Jährige und ihre Angehörigen treibt das derzeit in die Verzweiflung.

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