Bochum. Techniker der Ruhr-Uni Bochum haben Heizpads für Wohnungslose entwickelt. Studierende haben sie mitgebaut. Sie halten bis zu neun Stunden warm.
An der Ruhr-Universität Bochum wurde Heizpads entwickelt, die Wohnungslose in kalten Nächten schützen sollen. Es handelt sich um ein Projekt von Dr. Christoph Baer vom Lehrstuhl für Elektronische Schaltungstechnik an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik. Zusammen mit Kerstin Orend, Doktorandin am Lehrstuhl, hat er die Wärmekissen entwickelt.
„Die Pads werden per Powerbank (externer Akku, Anm. d. Red.) betrieben und halten bis zu neun Stunden. Am Morgen kann die Powerbank wieder aufgeladen werden“, erklärt Baer.
Mini-Heizungen sind so groß wie ein DIN A5-Blatt
Baer und Orend übergaben jetzt die ersten 30 Heizpads an den Ennepetaler Verein „Unsichtbar“, der Obdachlosen und finanzschwachen Menschen hilft. 170 weitere Geräte werden in den kommenden Wochen folgen. Mitglieder des Vereins verteilen die Miniheizungen nach und nach kostenlos an Bedürftige.
Das Heizpad ist so groß wie ein DIN A5-Blatt und wird komplett per Hand gefertigt. Die Bauteile der zugrundeliegenden Schaltung beispielsweise werden in mühsamer Kleinarbeit auf eine Elektronikplatine gelötet. Diese Aufgabe übernehmen Studierende.
Corona-Beschränkungen haben die Produktion verzögert
Wegen Corona hat sich die Produktion um einige Wochen verschoben. Zum einen gab es Lieferschwierigkeiten für einige der Bauteile, zum anderen durften sich die Studierenden nicht auf dem Campus aufhalten. „Sie holen stattdessen die Bauteile ab und löten zuhause. Über das passende Werkzeug verfügen sie alle“, erzählt Baer. Die Endmontage erfolgt in der Werkstatt der Elektrotechnik und Informationstechnik.