Bochum. Der Bochumer Eistreff ist schon lange zu, aber viele denken gerne an den Freizeittreff zurück. Daran ist auch Schlagerstar Matthias Reim schuld.
Den Eistreff gibt es zwar schon seit fast 20 Jahren nicht mehr, aber vergessen ist er nicht. Nach dem WAZ-Bericht „Eistreff war mehr als eine Schlittschuhbahn“, der an die Eröffnung der Eisbahn in Bochum im Februar 1978 erinnerte, erreichten viele Zuschriften die Redaktion. Einhelliger Tenor: Schade, dass die Halle zu ist. Und: Es war eine tolle Zeit!
Ehepaar hat sich im Eistreff kennengelernt
Die städtische Freizeitstätte war in den 1980er und 1990er Jahren stark gefragt – zumal Jugendliche kamen in der Halle am Steinring gern zusammen. So wie Ulrike & Wilfried Paulner. Die beiden fanden während einer Eislaufpartie mehr aus Zufall zueinander, und sind inzwischen über 40 Jahre verheiratet: „Sehr, sehr gerne denken wir an den Eistreff zurück. Er hat unser Leben entscheidend verändert“, schreiben die Paulners - und setzen ein Zwinker-Smiley dazu.
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Mit der Straßenbahn aus Riemke zum Eistreff gelangt
Auch bei Birgit Packmor hat es nach der WAZ-Lektüre „geklingelt“: „Ich lese gerade den Artikel über den Eistreff und schwelge in Erinnerungen. Ich bin 55 Jahre alt und war ständig da, samstags sogar zu beiden Laufzeiten.“ Von Riemke ging’s mit der Straßenbahn-Linie 5 bis zur Haltestelle Oskar- Hoffmann-Straße am Rundbunker (heute Exzenterhaus) von dort aus einige hundert Meter zu Fuß weiter. „Dann Freunde treffen und ab aufs Eis“, schreibt Birgit Packmor. Sie erinnert sich an einen Song von „Kiss“, der immer lief: I was made for lovin‘ you!
Kerstin Dahlendorf war anno 1981 mit 14 zum ersten Mal im Eistreff und ging von da an regelmäßig. „An manchen Wochenenden freitags bis sonntags alle drei Laufzeiten täglich, von 14 bis 16 Uhr, dann von 17 bis 19 Uhr und auch von 20 bis 22 Uhr.“ Freitags die Eislaufdisco war besonders beliebt. „Danke für die schöne Erinnerung, als ich die WAZ gelesen habe!“
Nebenan war das Lokal „Schwalbennest“
Ebenso Elke und Klaus Becker, die heute „Am alten Eistreff“ wohnen, also in dem Wohngebiet, das auf dem Gelände der Kufen-Arena entstand. „Mit meinen zwei Kindern war ich sehr oft in der Eishalle. Während wir Schlittschuhe liefen, kegelte mein Mann mit Kollegen im Lokal ,Schwalbennest‘ nebenan“, schreibt Elke Becker. Nun habe sich der Kreis geschlossen: „Seit 2007 wohnen wir an der gleichen Stelle, wo wir viele schöne Stunden verlebt haben.“
Auf der Facebook-Seite der WAZ Bochum brachte die Erinnerung an den Eistreff fast 1000 Likes und über 300 Kommentare. „Da kann man nur trauern“, notiert Susanne Dievernich. Sie würde sich wünschen, dass wieder eine Eishalle bekäme. „In Witten wird die Bahn auf dem Weihnachtsmarkt immer gut angenommen und im Januar in der Jahrhunderthalle auch, also ist die Nachfrage doch da!“
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Matthias Reims „Verdammt ich lieb dich“ war ein Renner
Nadine Schmugge notierte ihre Gedanken in Form einer rasanten Mini-Reportage: „Rückwärtsfahren zu zweit, runter, wieder rauf, dann Pommes essen... und weiter... keine Kerben ins Eis fahren, sonst gibt’s Ärger... warten bis der ,Eiswagen‘ fertig war, dann weiter... Schlittschuhe ausleihen - die haben nie gepasst. Also eigene kaufen, nur die coolsten natürlich... an der Bande warten, bis die Freundin umme Runde ist - und weiter zu zweit... und Matthias Reims ,Verdammt ich lieb dich‘ war der Hit!“
Sie hätte geweint, als der Eistreff weg war.
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