Bochum. Ein „illegales Casino“ im Keller einer Gaststätte hat die Polizei Bochum in der Innenstadt ausgehoben. Nun drohen empfindliche Geldstrafen.

Ein unrühmliches Ende hat der Valentinstag für zwölf Männer in der Bochumer Innenstadt genommen. Die Polizei hat sie beim Glücksspiel im Keller und im Schankraum der darüber liegenden Gaststätte ertappt.

Zivilbeamte hatten das betreffende Haus, in dem offenbar vor allem am Wochenende reger Betrieb herrschte, seit Ende Januar beobachtet. Aufgefallen sind ihnen dabei hochwertige Autos, die im Umfeld des verdächtigen Haus parkten.

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Geheimtür im Keller

„Deren Fahrer verschwanden regelmäßig in einen in unmittelbarer Nähe gelegenen Hausflur und kehrten auch von dort zurück“, so die Polizei. Die Eingangstür der Gaststätte war verschlossen und mit einem Rollgitter gesichert. Betrieb herrschte dort dennoch, wie sich am Abend des 14. Februar herausstellte.

Hinter dieser Geheimtür fanden Zivilpolizisten den Pokertisch und die Glücksspielgeräte.
Hinter dieser Geheimtür fanden Zivilpolizisten den Pokertisch und die Glücksspielgeräte. © Polizei Bochum | V. Schütte

Die Zivilbeamten folgten einem Verdächtigen in besagten Hausflur, fanden dort eine etwa ein Quadratmeter große Geheimtür und standen plötzlich vor einem Pokertisch, an dem drei Personen die Spielkarten noch in den Händen hielten. Zeitgleich versuchten zwei Männer ihr Glück an Geldspielautomaten.

Verdacht des illegalen Glücksspiels

„Aus diesem Kellerraum gibt es einen direkten Zugang zum Schankraum der Gaststätte, wo mehrere Personen mit Getränken versorgt wurden“, so Polizeisprecher Volker Schütte. Das Lokal war verraucht, keiner der angetroffen elf Männer im Alter zwischen 25 und 53 Jahre trug einen Mund-Nasen-Schutz; auch nicht der kurz danach ebenfalls durch den konspirativen Zugang eingetroffene zwölfte „Gast“.

Geldbuße bis 25.000 Euro möglich

Die Beamten nahmen von allen Personen die Personalien auf und erstatten Anzeige wegen diverser Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung gegen den Betreiber des Lokals und seine Gäste. Das Ordnungsamt der Stadt wird sich mit dem Fall beschäftigen. Außerdem ermittelt die Polizei wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels.

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Den Männern drohen offenbar zumindest empfindliche Geldstrafen. Die in Paragraf 18 der Coronaschutzverordnung aufgelisteten Verstöße sehen Geldbußen bis zu 25.000 Euro vor. Mit je 5000 Euro belegt wird das illegale Betreiben von Spielhallen, Clubs und gastronomischen Einrichtungen. Je 500 Euro kostet das Überschreiten der Höchstzahl von Kunden sowie der Ausschank von Alkohol nach 23 Uhr. Die Teilnahme an einer Party kostet 250 Euro. Der Verzehr von Speisen oder Getränken im Umkreis von 50 Metern kostet 100 Euro. Wer trotz Verpflichtung keine medizinische Maske trägt, wird mit 100 Euro zur Kasse gebeten.

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