Bochum. Fast 600.000 Euro Bußgelder verhängte die Stadt Bochum wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung. Drei Regeln werden besonders oft missachtet.

Die Stadt Bochum hat seit Beginn der Pandemie fast 600.000 Euro Bußgelder wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung verhängt. Das teilt die Verwaltung auf Anfrage der WAZ mit.

596.000 Euro mussten Bochumer seit März 2020 bezahlen, weil sie sich nicht an die Corona-Regeln des Landes gehalten hatten. Zum Vergleich: In Düsseldorf sind es 510.000, in Essen 605.000, in Duisburg mehr als eine Million Euro.

Corona in Bochum: Maskenpflicht wird am häufigsten missachtet

Am häufigsten wird die Maskenpflicht missachtet. Allein hier gab es in Bochum bisher 967 Anzeigen. Ab Montag (25.) wird die Verordnung verschärft. Dann müssen FFP2-Masken oder medizinische OP-Masken in Geschäften, Arztpraxen und im Nahverkehr getragen werden.

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Auf Platz 2 stehen Verstöße gegen das Ansammlungsverbot (832 Verfahren). Aktuell sind Treffen nur mit den Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes – bis maximal fünf Personen – gestattet. Kinder bis 14 Jahre werden nicht dazugezählt.

Stadt weiß von keinen neuen Partys

Weitere 162 Anzeigen kassierten Bochumer, die verbotenerweise an Veranstaltungen teilgenommen haben: etwa an Techno-Partys, wie sie in den vergangenen Wochen in mehreren Revierstädten aufgeflogen sind. In Bochum seien sämtliche Kontrollen in jüngster Zeit negativ verlaufen, berichtet das Ordnungsamt. Zuletzt hatte es illegale Partys u.a. in einem ehemaligen Bahngebäude im Ehrenfeld mit bis zu 200 Besuchern gegeben.

Wer gegen Kontaktbeschränkungen verstößt, muss mit einem Bußgeld von 250 Euro rechnen. In Bus oder Bahn ohne Maske erwischt zu werden, kostet 150 Euro.

Scharfe Kritik am Impf-Stopp

Derweil übt die Bochumer Stadtspitze scharfe Kritik an dem landesweiten Impf-Stopp, der aufgrund von Lieferproblemen des Herstellers Biontech/Pfizer für die kommende Woche verhängt wurde. Das Impfzentrum im Ruhrcongress soll nun erst am 8. Februar für Senioren über 80 Jahre an den Start gehen. "Die komplette Logistik steht, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen loslegen. Jetzt ist der Impfbeginn erneut verschoben worden. Das ist kein gutes Signal", erklärt Stadtdirektor und Krisenstabsleiter Sebastian Kopietz.

„Solche Vorgänge irritieren uns maßlos und stellen die gute Planung der Impfungen auf den Kopf“, ergänzt Gesundheitsdezernentin Britta Anger und bedauert, dass auch das Klinik-Personal vorerst nicht weiter geimpft werden kann.

Bisher 8919 Impfungen in Bochum

Insgesamt sind in Bochum bisher 8919 Impfungen erfolgt, meist in Altenheimen. Die Stadt korrigierte die Zahl am Donnerstag wegen fehlerhafter Berechnungen nach unten. Tags zuvor waren 9244 Impfungen gemeldet worden.

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