Weitmar/Stiepel. Bei Familie Gorke in Bochum-Weitmar ist die Heizung ausgefallen. Nicht der einzige Vorfall: Störung F28 lässt mehrere Haushalte im Süden frieren.
Familie Gorke ist kalt. Nicht, weil sie wie viele Bochumer bei den aktuellen Minusgraden Spaziergänge macht, sondern weil die Heizung in ihrer Wohnung ausgefallen ist. Und das im tiefsten Winter. „Sie funktioniert wieder nicht“, beschwert sich Frank Gorke. Nachts sei sie noch gelaufen, nun gehe das Bibbern wieder los.
Heizungen fallen aus – mehrere Familien in Bochum frieren
„Wir haben alle Plissees heruntergelassen, damit die Sonne in die Wohnung scheint und lassen den Backofen auf“, sagt Gorke. Auch alle Türen blieben geschlossen, zwischenzeitlich habe man mit einem Radiator geheizt. Weil das Problem sowohl bei der Gaszentralheizung als auch bei Gasetagenheizungen auftrete, vermutet Gorke, dass das Problem nicht bei der Heizungsanlage liegt – sondern ein Versorgungsproblem der Stadtwerke ist.
Das vermutet auch Meister-Installateur Thomas Hartmann, der das Problem nicht zum ersten Mal hört: „Ich habe heute alleine fünf Störungen gemeldet bekommen und fahre gleich noch ein paar Kunden ab“, sagt der Installateurmeister. Auch in den letzten Tagen sei er besonders häufig wegen ausgefallenen Heizungen im Bochumer Süden unterwegs gewesen.
Störung bei Gasdruck
Dort zeige sich immer dasselbe Bild: Störung F28. „Ich höre nichts anderes mehr, nur noch F28“, sagt Hartmann. Was steckt dahinter? „Die Störung betrifft den Gasdruck“, weiß Hartmann, der seinen Kunden dabei nicht wirklich weiterhelfen kann. „Radiatoren habe ich auch keine mehr“, so der Installateur.
Bei den Stadtwerken erfährt man: „Am heutigen Mittwoch sind bislang insgesamt neun Störungsmeldungen in unserer Verbundleitstelle eingegangen“, sagt Pressesprecher Kai Krischnak. Aus Sicht der Stadtwerke sei das angesichts der sehr niedrigen Temperaturen ein normales Störungsaufkommen. „Auch an den vergangenen Tagen gab es ein für diese Witterung normales Störungsaufkommen“, heißt es.
Verschmutzte Heizungsfilter
Der Entstörungsdienst rücke im Störungsfall aus und habe in einigen Fällen vor Ort direkt Abhilfe geschaffen. „In einigen Fällen lagen jedoch auch Störungen der Heizungsanlagen vor“, betont Kai Krischnak. Die Stadtwerke wollen keine regionale Anhäufung feststellen, die Störungen seien über das Stadtgebiet verteilt.
Störungsdienst rund um die Uhr erreichbar
Wenn die Heizung kalt bleibt, sollte der Bewohner erst prüfen, ob noch Brennstoff vorhanden ist und gegebenenfalls eine Entlüftung durchführen. Kunden können sich im Störungsfall rund um die Uhr an den Entstörungsdienst der Stadtwerke unter Tel. 0234/ 960 22 22 wenden.Im Bochumer Stadtgebiet bedienen die Stadtwerke etwa 80.000 Gaskunden.
Die Stadtwerke haben eine andere Erklärung für die Häufung im Bochumer Süden: Im Bereich Weitmar seien vermehrt Verschmutzungen an einzelnen Heizungsfiltern aufgefallen. „Wir gehen diesen Hinweisen nach und überprüfen unser Netz in diesem Bereich“, so Krischnak. Im gesamtstädtischen Netz gäbe es keine Auffälligkeiten beim Gasdruck und der Gasqualität, sodass man weiterhin nicht von Störungen im städtischen Netz ausgehe.
Bereits Ende Januar hatte die WAZ über Heizungsausfälle in Bochum berichtet. Weil Heizungsanlagen mehrerer Hersteller betroffen sind, gehen die Stadtwerke nicht von einem bestimmten Gerätetyp als alleiniger Ursache aus. Im Fall von verschmutzten Filtern empfehlen die Stadtwerke eine Reinigung und gegebenenfalls den Austausch des Filters, generell gelte im Störungsfall: Anruf beim Entstörungsdienst der Stadtwerke.
Weitere Nachrichten aus Bochum lesen Sie hier.
Kennen Sie schon den Instagram-Account der WAZ Bochum?