Bochum. Bochum bietet 700 Kunstwerke im öffentlichen Raum. Nicht immer sind sie leicht zu finden. Wir verraten, wo man die entscheidenden Infos findet.

Die Museen bleiben coronabedingt geschlossen, das heißt aber nicht, dass man auf den Kunstgenuss verzichten muss. Vielmehr bieten sich die sonnigen Wintertage zu einem Bummel durch Bochum an - der Kunst auf der Spur.

Im gesamten Bochumer Stadtgebiet kann man Kunst entdecken

Ein Denkmal für die Schauspielerin Tana Schanzara wurde 2012 am Schauspielhaus aufgestellt. Der Bildhauer Nuß hat die Bronzefigur geschaffen.
Ein Denkmal für die Schauspielerin Tana Schanzara wurde 2012 am Schauspielhaus aufgestellt. Der Bildhauer Nuß hat die Bronzefigur geschaffen. © WAZ FotoPool | Ingo Otto

Bochum hat über 700 Kunstwerke im öffentlichen Raum zu bieten, aber wenn es sich nicht gerade um das stählerne „Terminal“ am Bahnhof oder den „Kuhhirten“ an der Bongardstraße handelt, sind die meisten von ihnen den meisten Bochumer/innen nicht bekannt. Dabei stößt man auf Kunst im Wortsinn „an jeder Ecke“, sowohl in der Innenstadt als auch in den Vororten sind allüberall Entdeckungen zu machen.

Allerdings sind, wenn das Auffinden nicht dem Zufall überlassen bleiben soll, einige Vorkehrungen zu treffen. Denn es ist gar nicht so einfach, sich einen Überblick zu verschaffen, die Infos zu Kunst im öffentlichen Raum sind eher spärlich.

Und hat man schließlich ein „unbekanntes“ Kunstwerk entdeckt, steht man trotzdem meist rätselnd davor. Denn nur die wenigsten Objekte sind mit Tafeln versehen, die das Werk erläuterten und/oder Auskunft über die Entstehung und den Künstler gäben.

Es fehlt oft an erklärenden Info-Schildern

Vorbildlich gelöst wurde dieses Problem am Museum, wo Wolf Vostells Außenplastik „Olympia-Hymne“ (eine einbetonierte Fleischertheke) seit Jahrzehnten ein Schattendasein fristet. Vor einiger Zeit wurde aber ein Schild angebracht, das auf dieses wichtige Fluxus-Kunstwerk hinweist. Oft gehen solche Info-Tafeln auf private Initiativen zurück; das städtische Budget für den Unterhalt von Kunst im öffentlichen Raum ist notorisch gering.

Dokumentation „Kunst auf Schritt und Tritt“ ist lange vergriffen

So fristen die allermeisten Objekte, Skulpturen und Monumente zwischen Gerthe und Dahlhausen, Wattenscheid und Langendreer ein stilles Dasein. Kaum angesehen, kaum erkannt. Die 1992 im ehemaligen Brockmeyer-Verlag erschienene Dokumentation „Kunst auf Schritt und Tritt in Bochum“, verfasst von Marina von Assel, gilt bis heute als Referenzwerk, ist aber eben auch schon 30 Jahre alt und bedürfte dringend der Auffrischung. Ganz davon ab, dass das Buch vergriffen und bestenfalls noch antiquarisch zu bekommen ist.

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Aber heutzutage wird man auch im Internet fündig. Die WAZ stellt einige Websites vor, die sich um die Kunst im öffentlichen Raum in Bochum verdient machen.

Artibeau

Die privat aufgesetzte Homepage „Artibeau“ wird beständig gepflegt und fortgeschrieben und ist sicher die umfassendste Info-Seite ihrer Art. Neben Fotos der Kunstwerke gibt es Fakten zur Entstehung und zu den Künstler, eine profunde kunsthistorische Einordnung und auch Einlassungen zum aktuellen „Pflegezustand“ der Kunstwerke. Ein Sortiermodus macht die gezielte Suche möglich.

Public Art Ruhr

Der Verbund der Ruhr Kunst Museen, der 22 Ausstellungsstätten im Ruhrgebiet umfasst, hat vor zehn Jahren eine Bestandsaufnahme der wichtigsten öffentlichen Kunstwerke zwischen Duisburg und Dortmund auf den Weg gebracht. „Public Art Ruhr“ ist in Buchform erhältlich (Herausgeber: Walter Smerling, Ferdinand Ullrich) und kann auch als Übersicht im Internet aufgerufen werden; Bochum ist jeweils prominent vertreten.

Videokunst am Stadtpark

Aktuell ist die Video-Installation „Sequence“ des Kunstvereins Bochum im Fenster des Häuschens der Kortum-Gesellschaft, Kortumstraße 68a (Eingang Stadtpark).Vier Videokünstler steuern abwechselnd Beiträge zu „Sequence“ bei. Die kostenlose Bilder-Schau ist nach Einbruch der Dunkelheit zu sehen (bis Ende März).

Vier weitere Info-Seiten

Einen ersten, schnellen Überblick gibt die Website der BO-Touristik unter dem Schlagwort „Kunst im öffentlichen Raum“. Von hier aus kann kann sich weiterklicken zu anderen Seiten, die sich des Themas annehmen.

Dazu gehören nicht zuletzt die Internet-Auftritte des Kunstmuseums, der Kunstsammlungen der Ruhr-Universität und des Museumszentrums „Situation Kunst“. Sie bieten manchen Ansatzpunkt, um sich mit der vielfältigen Kunst im Bochumer öffentlichen Raum bekannt zu machen.

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