Bochum. 700 Jahre Bochum, die WAZ erinnert an Ereignisse aus der Stadtgeschichte. Heute: Einweihung des Kuhhirten-Denkmals am 13. Januar 1962.

Die WAZ erinnert an ausgewählte Ereignisse aus der 700-jährigen Stadtgeschichte. Heute: 13. Januar 1962. Das Kuhhirten-Denkmal wird eingeweiht.

Bochums bekanntestes Denkmal ist der „Kuhhirte“ an der Bongardstraße. Es erinnert an die Zeit vor der Industrialisierung, als Bochum ein Ackerbürgerstädtchen war und ein bestellter Kuhhirte das Vieh auf die Gemeinschaftsweide ("Vöde") trieb; sie lag dort, wo heute der Stadtpark ist.

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Erstes Denkmal war 1908 eingeweiht worden

Das Denkmal, geschaffen von dem Bochumer Bildhauer Walter Kruse, wurde am 13. Januar 1962 eingeweiht. Es ist bereits das zweite, das Original war 1908 auf dem Alten Mark aufgestellt worden, ging aber im Krieg verloren.

Die von Kruse geschaffene Bronzefigur zeigt angeblich den historisches Kuhhirten Fritz Kortebusch – was aber eine Mär ist. Das Denkmal war schon bei seiner Einweihung 1908 keiner namentlich genannten Person zugeordnet, sondern stand symbolisch für die Geschichte des ehemals ländlichen Bochums. Die "Fritz"-Kortebusch-Verbindung ist eine Erfindung späterer Jahre. Allerdings hält sie sich hartnäckig als Personifizierung des wettergegerbten Denkmal-Mannes mit Tute und Hütehund.

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Auf der ehemaligen Vöde entstand der Bochumer Stadtpark

Der Posten des kommunalen Kuhhirten wurde bereits in den 1870er Jahren abgeschafft. Zu der Zeit war die erste Phase der Entwicklung zur Kohle- und Stahlstadt abgeschlossen, und Bochum legte sich anstelle der Kuhweide seinen Stadtpark zu. 1908 war die Sehnsucht nach der „guten alten Zeit“ so stark, dass ein Denkmal zur Erinnerung angeschafft wurde (Bildhauer August Schmiemann, Münster). Es stand auf dem damaligen Alten Markt neben der Propsteikirche.

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