Bochum. Jetzt ist auch in Bochum die britische Corona-Mutante nachgewiesen worden - kurz vor dem Start des Impfzentrums. Es gibt auch gute Nachrichten.

Die hochansteckende britische Corona-Mutation ist jetzt auch in Bochum nachgewiesen worden. Wie die Stadt am Donnerstag auf WAZ-Anfrage mitteilte, ist im Katholischen Klinikum, das im St.-Josef-Hospital die meisten Covid-19-Erkrankten in Bochum versorgt, die gefährliche Mutante bei zwei Patienten bestätigt worden: einem Bochumer und einem Herner. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. In Essen war für die betroffenen Patienten umgehend strengste Quarantäne angeordnet worden.

Unter dem Eindruck der ersten nachgewiesenen Mutationen nimmt am kommenden Montag (8.) das Impfzentrum im Ruhrcongress den Betrieb auf. Stadt und Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) sind dort bereits seit dem 15. Dezember startklar. Doch es sollten fast zwei Monate vergehen, ehe die ersten Senioren endlich ihre Corona-Schutzimpfung erhalten.

Corona in Bochum: 90 Prozent haben einen Termin, sagt die KVWL

Die Geduld der mehr als 20.000 Bochumerinnen und Bochumer über 80 Jahre, die zuerst an der Reihe sind, war zuvor auf eine harte Probe gestellt worden. Zunächst sorgten Lieferprobleme der Hersteller für massive Verzögerungen. Als Anfang vergangener Woche die Anmeldungen begannen, brachen die Telefon-Hotline und das Online-Portal der KVWL in kürzester Zeit zusammen. Folge: tief enttäuschte und erboste, oft verzweifelte Senioren und Angehörige.

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Inzwischen sei das viel kritisierte Impf-Chaos vorbei, versichern die Kassenärzte. 90 Prozent aller über 80-Jährigen hätten einen Termin erhalten, erklärte der Bochumer KVWL-Bezirksleiter Dr. Eckhard Kampe am Donnerstag im Gespräch mit der WAZ. Rund zehn Prozent von ihnen hätten wegen der technischen Schwierigkeiten noch keinen Zweittermin bekommen. Das sei aber kein Problem: „Den gibt’s bei der ersten Impfung vor Ort.“

Verhaltener Auftakt im Ruhrcongress

Zum Auftakt wird sich der Andrang am Stadionring in Grenzen halten. Zuletzt hatte die KVWL mit täglich 180 Impflingen kalkuliert, für die der Impfstoff auch für die Zweitimpfung gesichert sei. Ob es dabei bleibt, soll am Freitag feststehen, ebenso wie die Zahl der geöffneten Impfstraßen und der medizinischen Mitarbeiter.

Kassenärzte warnen vor Betrügern

Die Kassenärztliche Vereinigung (KVWL) warnt vor einer neuen Betrugsmasche. Dabei erhalten Bürger einen Brief, in dem mehrere Hausärzte in der Nähe ihres Wohnortes genannt werden. Dort, so heißt es, können sie sich gegen Corona impfen lassen. Dafür sollen die Bürger ihre Kreditkarten-Daten nennen.Die KVWL stellt klar: „Eine Impfung ist ausschließlich in den Impfzentren möglich! Eine Impfung in den Praxen der niedergelassenen Ärzte findet im Moment noch nicht statt.“Die Bürger werden gebeten, die Schreiben zu ignorieren und auf gar keinen Fall persönliche Daten weiterzugeben.

Eckhard Kampe zeigt sich zuversichtlich, dass das Zentrum alsbald Fahrt aufnehmen wird. „Wir haben heute zuverlässig erfahren, dass es ab März deutlich mehr Impfstoff von Biontech/Pfizer geben wird“, schildert der Bochumer Hausarzt am Donnerstag. Möglicherweise noch im Februar sei zudem mit einer ersten Lieferung des Astrazeneca-Vakzins zu rechnen. Das ist in Deutschland zwar nur für Menschen bis 64 Jahre zugelassen. „Wir würden damit aber kurzfristig die Mitarbeiter des Rettungsdienstes und der ambulanten Pflegedienste im Ruhrcongress impfen“, so Kampe – voraussichtlich am Vormittag. Die Termine für die über 80-Jährigen beginnen täglich um 14 Uhr.

Anmeldungen sollen verbessert werden

Derweil blickt die KVWL schon auf die Frauen und Männer zwischen 70 und 80 Jahre, die als nächste Altersgruppe geimpft werden. „Wenn alles gut geht ab April“, so Kampe und verspricht eine Verbesserung des Anmeldeverfahrens. Im Gespräch sei, eine leistungsstärkere Internet-Plattform einzurichten und die Terminvergabe zu staffeln, „an den ersten Tagen etwa die 79- und 78-jährigen und dann weiter in Zwei-Jahres-Schritten, damit nicht wieder alle auf einmal kommen“.

Vor dem Abschluss stehen unterdessen die Impfungen in den Altenheimen. Laut KVWL ist in 90 Prozent der Alten- und Pflegeheime zumindest die Erst-, vielfach auch schon die Zweitimpfung erfolgt. In Bochum betrifft das rund 3500 Bewohner. Für sie waren die Impfungen kurz nach Weihnachten direkt in den Heimen gestartet.

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