Bochum. Die Politik in Bochum macht sich für die Pflegekräfte stark. Sie sollen einen Bonus erhalten und kostenlos parken. Auch Freikarten soll es geben.
Die Politik in Bochum macht sich für die Pflegekräfte stark. Gefordert werden ein Corona-Bonus für alle, kostenloses Parken sowie Freikarten für Veranstaltungen.
Groß war die Enttäuschung, als im November 2020 feststand, dass die Bochumer Kliniken bei der Corona-Prämie leer ausgehen. Bis zu 1000 Euro pro Mitarbeiter hatte der Bund in Aussicht gestellt. Doch sämtliche heimischen Krankenhäuser verfehlten die Vorgabe, wonach Kliniken bis Mai mindestens 50 Covid-19-Patienten behandelt haben mussten. Das St.-Josef-Hospital scheiterte denkbar knapp: Hier waren es 49 Patienten.
Corona in Bochum: SPD setzt sich für Corona-Bonus ein
Zwar zahlten einige Kliniken - etwa das Katholische Klinikum, Bergmannsheil und Augusta - Prämien aus eigenen Mitteln. Gleichwohl setzt die SPD in Bochum jetzt nach. "Die Pandemie stellt vor allem die Pflegekräfte vor außergewöhnliche Herausforderungen. Es kann nicht sein, dass es in unserer Stadt Krankenpflegerinnen und -pfleger gibt, die keine Corona-Prämie bekommen“, erklärt SPD-Vorsitzender Karsten Rudolph. In einem Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) fordert er, die Regelung für die Auszahlung "gerade hinsichtlich der aktuellen Belastungssituation" schnellstens zu überdenken.
Auch vor Ort will die SPD ihre Dankbarkeit zeigen. Mit den Grünen wurde ein Antrag für die nächste Ratssitzung im Februar auf den Weg gebracht. Ziel: 10.000 Freikarten für Veranstaltungen städtischer Kultureinrichtungen. Beschäftigte der Krankenhäuser, Pflegeheime und Pflegedienste sollen jeweils zwei Tickets abrufen können, wenn es wieder möglich ist.
CDU fordert Erlass der Parkgebühren
Auch die CDU kündigt für den Rat einen Antrag zugunsten von Pflegekräften in Kliniken und Altenheimen an. Ihnen sollen - wie schon im Frühjahr 2020 - die Parkgebühren erlassen werden. Dies wäre ein Zeichen der Wertschätzung, da Schwestern und Pfleger nicht die Möglichkeit hätten, daheim zu arbeiten. Zudem seien sie wegen ihrer Schichtdienste häufig auf das Auto angewiesen, erklärt Ratsmitglied Daniel Obitz.
Um kostenlos zu parken, könnten die Pflegekräfte einen vom Arbeitgeber ausgestellten Parkausweis ins Auto legen, so die CDU. Die Realität sieht anders aus. Erst Mitte Dezember 2020 war mit der Bewirtschaftung zahlreicher Parkflächen im Stadtparkviertel am St.-Josef-Hospital begonnen worden - trotz massiver Proteste von Beschäftigten der Klinik, die nun für fünf Stunden Parken sieben Euro zahlen müssen. Die Klinikleitung bietet für monatlich 23 Euro Stellflächen auf dem Kirmesplatz an der Castroper Straße an. Der Fußweg erscheint gerade weiblichen Mitarbeitern in der dunklen Jahreszeit aber zu gefährlich.
Pflegekräfte können Mietwagen nutzen
Eine Alternative sind Mietwagen. Noch bis Ende März können sie im Rahmen eines Landesprogramms von Pflegekräften kostenlos für den Weg zur Arbeit genutzt werden, teilt die CDU mit.