Bochum. Der Protest der Krankenschwestern war vergeblich: Das Parken rund ums St.-Josef-Hospital in Bochum kostet bald Geld. Der Stichtag steht nun fest.

Das Parken rund ums St.-Josef-Hospital wird ab dem 15. Dezember kostenpflichtig. Das kündigt die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bochum auf WAZ-Anfrage an.

Die Bewirtschaftung der Stellflächen, die ursprünglich schon ab dem 30. November angekündigt war, sorgt im Katholischen Klinikum für Ärger. Die Stadt will damit den Parkverkehr reduzieren und Anreize setzen, auf andere Verkehrsmittel umzusteigen und so einen Beitrag zum Klima- und Lärmschutz zu leisten. Beschäftigte der Klinik fühlen sich im Stich gelassen. „Viele Kolleginnen und Kollegen wohnen in anderen Städten. Da ist es mit unseren Früh- und Spätdiensten und an Sonntagen nur sehr schwer oder gar nicht möglich, mit Bus und Bahn zur Arbeit zu kommen“, klagen Krankenschwestern. Wer auf das Auto angewiesen sei, habe schon jetzt Mühe, in den umliegenden Straßen einen Parkplatz zu finden.

Parken in Bochum: Fünf Stunden kosten sieben Euro

Das wird sich mit der Bewirtschaftung nochmals verschärfen – oder ins Geld gehen. Pro 15 Minuten werden 35 Cent fällig. Sieben Euro wird das Parken für fünf Stunden kosten. „Wie sollen wir das jeden Tag bezahlen?“, fragen die Krankenschwestern. Und: Die fünf Stunden sind zugleich die Höchstparkdauer – bei Acht-Stunden-Schichten bei vielen der insgesamt rund 2000 Beschäftigten.

Die Dauerparkplätze für die Mitarbeiter im Parkhaus Josef-Carrée und Stadionring sind belegt. Die Klinikleitung bietet für monatlich 23 Euro Stellflächen auf dem Kirmesplatz an der Castroper Straße an. Für die Krankenschwestern ist das keine Alternative. „Der Fußweg hin und zurück ist lang und für Frauen in der dunklen Jahreszeit gefährlich“, warnen sie. Aktuell gibt es laut Klinikum 41 Interessenten. „Die Gespräche über eine Aufstockung der auf dem Kirmesplatz anmietbaren Plätze laufen noch“, so Sprecher Jürgen Frech.

Konzept wird nach zwei Jahren geprüft

Von der neuen Parkraum-Bewirtschaftung betroffen sind der Höhneweg, Drosselweg, die Klinikstraße, Gudrunstraße, Alexandrinenstraße, Teylestraße und Küppersstraße. „Die genaue Anzahl der Parkplätze werden wir ermitteln, sobald die gesamte Beschilderung zur Ausweisung der gebührenpflichtigen Parkzonen steht. Zurzeit laufen diese Arbeiten noch und werden sich auch noch bis Mitte Dezember hinziehen“, erklärt Sven Frohwein, Sprecher der Wirtschaftsentwicklung Bochum. Nach zwei Jahren soll das Konzept geprüft und gegebenenfalls angepasst werden.