Bochum. Noch einmal möchte der todkranke Saikou Diallo seine Familie sehen. Diese lebt in Guinea, er in Bochum. Der Wunsch kann nun in Erfüllung gehen.

Seine Geschichte hat in der vergangenen Woche sehr viele Menschen in Bochum und darüber hinaus berührt: Saikou Diallo ist schwer krank, ihm bleiben wohl nur noch Wochen oder wenige Monate. Seine Familie lebt weit weg, in Guinea. Der größte Wunsch des 45-Jährigen ist es, Frau und die beiden Söhne (sieben und sechs Jahre alt) noch einmal zu sehen. Deshalb hat die Awo aufgerufen zu spenden. 

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Die Hilfsbereitschaft der Bochumerinnen und Bochumer war enorm: "Innerhalb von nur einer Woche sind so viele Spenden bei uns eingegangen, dass zumindest keine finanziellen Gründe mehr gegen das Wiedersehen von Herrn Diallo und seiner Familie sprechen können", teilt Awo-Sprecher Christopher Becker mit. 

Sieht todkranker Flüchtling aus Bochum Familie wieder? Awo klärt Formalien

Nun sei die Awo in Kontakt mit Bund und Kommune, um möglichst schnell die Formalitäten für die Einreise von Diallos Frau und Söhnen zu klären. "Mit ein bisschen Glück können wir vielleicht schon in den nächsten Tagen Genaueres koordinieren", so Becker. 

Vor drei Jahren ist Diallo nach Deutschland geflüchtet, hat Heimat und Familie in Guinea verlassen. Dann der Schock, gerade angekommen in Bochum: „Sein ganzer Bauch war voller Tumore“, blickt seine Hausärztin Dr. Regina Mertens zurück. Inzwischen hat sich sein Gesundheitszustand rapide verschlechtert. Metastasen in Hirn und Lunge lassen für die kommenden Wochen, vielleicht wenigen Monaten das Schlimmste befürchten. Der Familienvater wird palliativ begleitet. 

Große Hilfsbereitschaft der Bochumer könnte letzten Wunsch erfüllen

Großes Ziel war eigentlich, trotz der medizinischen Situation in seine Heimat Guinea zurückzukehren. Doch eine Rückreise ist aus medizinischer Sicht nicht mehr möglich. Das Problem: Seiner Familie fehlte nicht nur das Geld für die Flugtickets, die Behörden wollen auch den Lebensunterhalt für die absehbare Zeit in Deutschland geregelt wissen. Deshalb startete die Awo die Spendenaktion. Die große Hilfsbereitschaft der Bochumer lässt nun hoffen, dass sich der letzte Wunsch von Diallo noch erfüllt. 

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