Bochum. Die Querspange Bochum soll Ende 2021 befahrbar sein. So sagt es die neue “Autobahn Westfalen“ in Bochum. Sie teilte auch Aktuelles zur A43 mit.

Nach achtjähriger Bauzeit soll die 3,3 Kilometer lange Querspange in Bochum (A448) endlich für den Verkehr durchgehend freigegeben werden. "Wir werden die Befahrbarkeit in allen Fahrbeziehungen sicherstellen", sagte am Freitag die Leiterin der Außenstelle Bochum der neuen "Autobahn Westfalen GmbH", Kathrin Heffe, in einem WAZ-Gespräch.

Mehrfach war der Fertigstellungstermin des 90-Millionen-Euro-Projektes verschoben worden, in den vergangenen Monaten aber nicht mehr. Trotzdem gibt es einen Wermutstropfen: Auch nach der Freigabe Ende 2021 werden nicht alle Lärmschutzwände auf der Querspange fertig sein, so dass auch nicht alle Fahrspuren nutzbar sein werden. Das soll erst im Herbst 2022 der Fall sein.

Ab 2022 wird der neue Knotenpunkt Universitätsstraße/A448 gebaut

Die Querspange verbindet eine Lücke zwischen dem Autobahnkreuz (AK) Bochum/Witten und dem AK Bochum-West und soll die A40 entlasten.

Nach der Großbaustelle ist vor der Großbaustelle: Ab Mitte 2022 soll dann der Kreuzungsbereich Universitätsstraße/A448 komplett zu einem neuen, komfortableren Knotenpunkt ausgebaut werden. Viereinhalb Jahre soll das dauern. Das wird planerische, bauliche und organisatorische Schwerstarbeit, denn die U35 soll während der Arbeiten komplett mitten durchs Baufeld weiterfahren. Kompliziert, aber auch "spannend", findet Kathrin Heffe.

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Sie und ihr Team sitzen seit Januar in der ehemaligen Vonovia-Zentrale an der Philippstraße in Bochum. Aus dem 6. Stock hat sie einen Top-Weitblick bis ins nördliche Ruhrgebiet, zur anderen Seite direkt auf die Querspange.

Zum Jahreswechsel wurde die Zuständigkeit für Autobahnen vom Landesbetrieb Straßen-NRW auf die Autobahn GmbH übertragen. Während Straßen-NRW jetzt "nur" noch mit Bundes- und Landesstraßen sowie dem Radschnellweg befasst ist, kümmert sich "Autobahn Westfalen" nur noch um Autobahnen; mit mehr innerer Vernetzung und Effizienz sollen die Autobahnen besser geplant, gebaut und unterhalten werden.

155 Mitarbeiter arbeiten in Bochum für Autobahn Westfalen

155 Mitarbeiter arbeiten in der Außenstelle Bochum im Innendienst: Ingenieure, Planer, Zeichner und andere Fachkräfte. Hinzu kommen 120 Mitarbeiter in vier Autobahnmeistereien in Recklinghausen, Gelsenkirchen, Dorsten und Kamen. Auch sie gehören zur Außenstelle Bochum. Kurios aus Fußballsicht: Die Neuordnung brachte mit sich, dass Kräfte aus Gelsenkirchen nun auch Fahrbahnen in Dortmund pflegen müssen und umgekehrt Mitarbeiter der Straßenmeisterei Dortmund solche in Gelsenkirchen.

Das Arbeitsgebiet der Außenstelle Bochum von Autobahn Westfalen umfasst 320 Autobahnkilometer, darunter befinden sich sogar die A31 bis zur Grenze Niedersachsen, natürlich aber auch die A52, A40, A42 und A43. Und genau diese Autobahn gehört zu den Herkulesaufgaben der Außenstelle Bochum. Seit 2014 wird diese Verkehrsschlagader des Ruhrgebiets sechsspurig ausgebaut.

Dies ist der Zeitplan für den sechsspurigen Ausbau der A43:

Hier der aktuelle Stand nach Bauabschnitten auf der A43:

- Zwischen Abfahrt Recklinghausen/Herten und AK Recklinghausen ist der Ausbau großteils fertig.

- Der Ausbau zwischen AK Recklinghausen und Rhein-Herne-Kanal soll bis Mitte 2023 fertig sein.

- Im Oktober 2021 bis Anfang 2024 werden Anschlüsse der A2 am AK Recklinghausen angepasst.

- Von 2024 bis 2028 wird die Emschertalbrücke (A43) erneuert.

- Bis Ende 2023 wird der "Tunnel Baukau "(550 m) am Kreuz Herne gebaut. Er leitet den von Bochum kommenden Verkehr von der A43 auf die A42 Richtung Oberhausen.

- Von Anfang 2022 bis Ende 2022 wird die A42 westlich des AK Herne (Crange) tiefergelegt, um Höhenprobleme auszugleichen.

- Zwischen Herne-Eickel und BO-Riemke wird ab Frühjahr 2022 gebaggert.

- Zwischen BO-Riemke BO-Gerthe wird - sofern nicht mehr dagegen geklagt wird - ab 2023 gebaut.

800 Millionen Euro soll der A43-Ausbau zwischen Recklinghausen und Witten kosten

- Zum Ausbau des Autobahnkreuzes Bochum und den weiteren Verlauf der A43 weiter südlich bis Witten gibt es noch keinen Bauzeitplan. Bis mindestens 2024 oder 2025 wird das aber wohl noch dauern.

Gesamtkosten für alle Bauabschnitte: rund 800 Millionen Euro

- Ein nicht minder schweres Mammutprojekt wird der sechsspurige Ausbau der A40 zwischen dem AK Bochum-West und Dortmund-West. Frühestens 2030 wird dort begonnen. Allein das Baurechtsverfahren läuft wohl nicht vor 2027. Wohl aber könnten bereits vorher Brücken erneuert werden.

Und gesteuert wird das alles jetzt aus Bochum.

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