Bochum-Gerthe. Die Stadt Bochum wird den Baumbestand am Schulzentrum Bochum-Gerthe nahezu komplett fällen. Rund 260 Neuanpflanzungen sind vorgesehen

Dicht an dicht stehen die hochgewachsenen Bäume, die das Gelände zum Schulzentrum Bochum-Gerthe säumen. Wenn sie Laub tragen, werden die Gebäude von der Heinrichstraße und vom Castroper Hellweg weitgehend verdeckt. Doch für den geplanten Neubau des Schulzentrums mit der Heinrich-von-Kleist-Schule und der Anne-Frank-Realschule wird die Stadt die Bäume fällen, insgesamt 177, davon 155 Stück noch in diesem Jahr. Die Bezirksvertretung Bochum-Nord stimmte dem Vorhaben am Dienstag zu.

Viele Bäume fallen unter die Bochumer Baumschutzsatzung

Die ersten 134 Bäume sollen schon in der aktuellen Fällperiode bis Ende Februar abgesägt werden; Davon fallen 110 Bäume unter die Baumschutzsatzung und sind mit insgesamt 197 Bäumen zu kompensieren. 21 weitere Bäume fallen dann ab Oktober. 15 davon sind geschützt, so dass 25 neue gepflanzt werden. In einer dritten Phase bis Ende Februar 2025, wenn der Altbau abgerissen wird und die Außenanlagen erstellt werden, folgen noch einmal 22 Bäume. 37 neue werden gepflanzt. Zudem müssen laut Stadt die Sträucher auf dem Wall hin zum Castroper Hellweg gerodet werden.

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100 Bäume sollen bereits in der Pflanzperiode 2021/22 im Bereich des Gerther Mühlenbachtales, 15 Bäume in der Grünwegeverbindung nahe des Kinderspielplatzes Auf der Panne gepflanzt werden. Die übrigen 144 zu kompensierenden Bäume sollen im Rahmen der Freianlagenerstellung bzw. im künftigen Bürgerpark südlich des Schulgeländes ab 2025 gepflanzt werden, im jedem Fall aber im Bezirk Nord.

Neupflanzungen mit klimafesten Arten

Für die neuen Bäume sollen klimafeste Arten ausgewählt werden. Sie erhalten ein spezielles Pflanzsubstrat mit Wasserspeicherfähigkeiten und werden auf dem künftigen Freigelände teils über Baumrigolen, die durch das Dachwasser gespeist werden, mit Wasser versorgt. Somit seien laut Verwaltung die Voraussetzungen für gesunde und resistente Bäume für die Zukunft geschaffen.

Auf dem Schulgebäude soll ein Gründach errichtet werden, und die im Entwurf integrierten Innenhöfe werden begrünt. Es sollen zudem Maßnahmen mit beiden Schulen erarbeitet werden, die einem ökologischen Lernzweck dienen sollen. Dies können z.B. die Errichtung von Schulgärten sein.

Zugang für die Schüler von der Bushaltestelle

Das neue Schulzentrum wird als langgestreckter Gebäuderiegel entlang der Heinrichstraße gebaut, während im Altbau der Unterricht weitergehen wird. Der Zugang für die Schüler wird vom Castroper Hellweg geschaffen als direkte Verbindung von der Straßenbahnhaltestelle Heinrichstraße.

Die Parkplatzflächen haben einen Baumbestand vorwiegend aus den frühen 1980er Jahren. Dieses Areal muss für den Neubau umfangreich umgestaltet werden. Die Bäume im öffentlichen Straßenraum der Heinrichstraße bleiben bis auf eine Platane erhalten, die für die Anlieferung der Mensa entfallen muss.

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