Wattenscheid-Höntrop. Um die Azubis weiter ausbilden zu können, greift der Leiter einer Schulküche in Wattenscheid einen Plan vom ersten Lockdown wieder auf.

Not macht erfinderisch. Dafür gibt es in der seit bald einem Jahr andauernden Corona-Pandemie ja ausreichend Beispiele. Auch die Idee von Carsten Heemann reiht sich darin ein. Heemann ist Küchenchef in der Mensa der Widar-Schule in Wattenscheid-Höntrop. Um seine beiden Auszubildenden auch in diesem nun verlängerten Lockdown weiter beschäftigen zu können, griff er eine Maßnahme vom ersten Lockdown im Frühjahr 2020 wieder auf.

Auch wenn Gelände und Gebäude der Waldorfschule an der Höntroper Straße die nächsten Wochen verwaist sein werden: Mittagessen wird in dieser Zeit dennoch angeboten. Denn Küchenleiter Carsten Heemann und sein Team bieten ab Montag, 11. Januar, wieder Essen außer Haus an. Oder wie sie es nennen: Mensa to go.

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Das Angebot wurde im Frühjahr von Schulgemeinschaft und -freunden prima angenommen. "Bis zu 50 Mahlzeiten wurden damals abgeholt", berichtet Carsten Heemann. "An normalen Schultagen sind es 200, aber das war schon eine ordentliche Zahl." Viele Eltern und Lehrer im Homeoffice seien dankbar dafür gewesen.

Für eine Entlastung soll dieses Angebot auch nun wieder sorgen. Aber diesmal noch mehr. Denn es gilt, die Arbeitsplätze der beiden Azubis zu retten. "Wir sind im Sommer unserer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe nachgekommen und haben extra wegen der Corona-Krise zwei Auszubildende im Lehrberuf Köchin/Koch eingestellt", erzählt Carsten Heemann. Doch den Auszubildenden im Lockdown gerecht zu werden sei fast unmöglich. Daher hält der 46-Jährige die "Mensa-to-go"-Variante "im Sinne unserer Azubis sehr wichtig".

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"Ich muss ja auch gucken, wie ich die beiden sinnvoll beschäftige", sagt Küchenchef Heemann. Natürlich könne er sich intensiver um sie kümmern, wenn die Mensa nicht in Betrieb sei. Doch das Arbeiten unter Stressbedingungen sei letztlich das A und O. "Andernfall hätte ich sie woanders unterbringen müssen, etwa in einer Krankenhausküche", so Heemann.

Der Gedanke, wieder "Mensa to go" anzubieten, war bereits vor den Weihnachtsferien gereift. Denn dass der Lockdown verlängert werden würde, war schon damals zu erahnen. Und so freut sich Carsten Heemann, "dass wir nun endlich wieder was machen können."

Ab Montag greift sein Sechs-Mann-Team wieder zu Kochtopf und Kelle. Der Speisenplan indes steht schon: Spaghetti mit Rinderhackfleischsauce und Salat, dazu zum Nachtisch
Schokoreiswaffeln, locken. Oder Rindergulasch mit Spätzle und Salat, im Nachgang dann
Panna Cotta mit Himbeersauce. Klingt alles lecker. Auch an die Vegetarier wird natürlich gedacht. Hier warten Gemüselasagne und Möhreneintopf auf hungrige Abnehmer.

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3,50 Euro kostet ein Drei-Gänge-Menü für die Schüler, Lehrer zahlen 30 Cent mehr, Eltern können es sich für 4,50 Euro schmecken lassen. Die Wunschgerichte müssen bis spätestens 8 Uhr des Abholtages per E-Mail (mensa@widarschule.de) bestellt sein. Wichtig ist dabei die Angabe der Personenzahl. Die Gerichte stehen dann montags bis freitags in der Zeit von 12 bis 13.30 Uhr zum Abholen bereit.

Der aktuelle Speisenplan ist auf der Internetseite der Waldorf-Schule zu finden: www.widarschule.de .

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